goldgesicht
Brandholz alte Chronik Wein Signe
13-Panorama-Brandholz--192_1

Foto  Günther Wein

Brandholzer Chronik
geschrieben von Schullehrer und Gemeindeschreiber der Gemeinde Brandholz
Albert Ludwig Auhinger im Jahre 1860/61

BESCHREIBUNG
Der im ehemaligen Fürstenthume Bayreuth gelegenen Landgemeinde Brandholz und den dazu gehörenden Orten ZoppatenGoldberg und Sickenreuth
Geliefert vom derzeitigen Schullehrer und Gemeindeschreiber:
Albert Ludwig Auhinger im Jahre 1860/61.

Inhalt
1
.) Vorwort
2.) Chronist
3.) Lage der Gemeinde Brandholz
4.) Flüsse und Berge, Abgrenzung von Brandholz gegen Nachbargemeinden
5.) Wozu gehört Brandholz ? in Umgebung und Oberfranken?
6.) Lage in Oberfranken
7.) Bäche und Quellen in der Nachbarschaft: der Zoppatenbach
8.) Der Fichtelberg, (auch Seite 10)
9.) Die Kronach, Fischbestand
10.)
11.) Umbenennung  der Fichtelberg in Fichtelgebirge
13.) Stratetige Bedeutung des Fichtelgebirges, Königsheide und Lichtenburg
14.) Fürstenstein - Redensart vom teuren Steinwurf nach der Kuh
15.) 1365 -Menschen im Fichtelberg
16.) Industrie
17.) Politische Verfassung des Fichtelgebirges
18.) Höhenmessung, Umbenennung in Fichtelgebirge
19.) Klima und Bäche
20.) Wild, Landwirtschaft
21.) Holz, Obst, Hausbau
22.) Bevölkerung, hiesiger Bergbau
23.) Aberglaube
24.) Zoppaten und Silberrose Bergbau auf Seite 27
25.)
26.)
27.)
28.) Bergbau, Lehrer in Zoppaten, Verschiedene Namen von Zoppaten
29.) Brandholzer Berufe, Schulen in Brandholz
30.) Schule
31.) 1818 Umformung der Schule d.d. Kreisschulrates
32.) Schulgeld, Haus für Schulbetrieb mieten
33.) Haus gemietet, Schülerzahl
34.) Baufälliges Schulhaus
35.) 1836 neues Schulhaus, Zuschüsse zum Bau
36.) Bausumme, Abzahlung, Der Lehrer
37.) Einweihungsfeier und Wiesenfest
38.) Schachtgebäude mit Turm, Läuten zum Schulbeginn
39) 1851 Besuch des Königs und der Königin von Bayern
40.) Bergbau und Bergleute
41.) Armenhaus 1860
41.)
42.)
43.) 2. Armenhaus
45.) 1851 Poch und Schmelzwerk, Zündholzfabrik eines ehem. Lehrers
46.) Stechenberg und Goldberg
47.) Sickenreuth und Ortsteile, Einpfarrung nach Nemmersdorf
48.) Anfang des Bergbaus, Die Sorben, Andere Bergwerke
49.) Anfang des Bergbaus um 1000 n. Christi
50.) Gold  im Fichtelgebirge und am weisen Main
52.) Bergwerke-Vorteile durch Schießpulver
53.) 1323 Privilegen durch Friedrich IV. zu Nürnberg
54) Reichstag zu Nürnberg, mehr über Goldkronach, Goldgehalt
55.) Goldzeche und Mittelgang
56.) Goldbergbau in versch. Jahrhunderten, Mundlöcher
57.) Verschiedene Schächte und Bergwerke
58.) 14. - 15. Jahrhundert
59.) Halden kutten (= wiederaufbereiten= Goldgehalt.
60.) Bergbau im 16. Jahrhundert
61.) Verschlechterung durch den 30jährigen Krieg
62.) Abnahme des Goldbergbaus, Bergamt von Wunsiedel nach Brandholz
63.) Beschreibung aller wichtigen Begebenheiten in Br. Bergfest
64.) 1861: Volkszählung, Schuletat, Armenrechnung
65.) Bauer Tröger ertrunken, Verhöre
66.)
67.) Wetter, Brand auf dem Goldberg, Tod eines Bauern (Heufuhr)
68.) Brand, Sammlung und Unterstützung
69.) 1863 Wetter, Wolkenbruch, Armenrechnung, Bergamt nach Bayreuth
 

70.) Wetter, Verringerung Bergbau
71.) 1865 Volkszählung, Kriegsteilnehmer 1870/71
72.) 1873 Viehhaltung, Leseverein gegründet, kinderkrankheiten
73.) Scharlach, Hagelunwetter, Wiederaufnahme des Bergbaus
74.) Ernteverhältnisse, Unterstützungsbeiträge
75.) 1883 Viehzählung, Blitzschlag und Brand, Erweiterung des Schulhauses
76.) Umbau des Schulhauses, Preis
77.) Einwohnerzahl, Tod beim Obstpflücken, Unwetter und Ausbau der “Zeche§
78.) 1887 Gemeindewahl
79.) Wasser für die Schule, Brunnenbau
80.) 1893 Gemeindewahl, Volkszählung
81.) Schule und schlechte Wohnung im Schulhaus
82.) Umbau des Schulhauses, Friedenseiche gepflanzt
83.) Schulhof, Bahn Neuenmarkt-Goldmühl, Aberglaube, (Zigeunerin)
84.) Die Zigeunerin
85.) Michael Götz: Geschichte von Brandholz, Ortsteile, Größe, Zoppaten
86.) Zoppatenbach, Bergbau im MA. Stdtrechte von Goldkronach, Burggrafen zu N
86.) neue Gruben in Brandholz
87.) Bürger im 14. Jahrhundert, Hussitenkrieg ,Nachteile im  Bergbau
88.) 1457 Bergbau, versch. Gruben und Stollen Albrecht Alkibiades

 


89.) Himmelkron, Einwohner v.Z. Gaben für Schulmeister u Förster
90.) Goldberg, Entwicklung von Zoppaten
91.) 1560 - 1620 Bergbau Waldverwüstungen durch Bergbau u. Köhler, Anweisung
92.) Zechenhäuser, Goldmühle bei Zoppaten, Pochwerk m Stauweiher Brandh.
93.) 1607 Bergbau
95.) 1604-12 Bergbau und Goldgewinnung, Kopfwaschung
96.) Goldkronacher Kirchbücher
97.) Tödlicher Unfall im Schacht, Brand auf dem Goldberg, Mann erfroren
98.) Selbstmord in Zop. 2. Mord 1634, Soldat im 30jähr. Krieg
99.) 1648 Zanzwut, Bau der Mühle in Brandholz
100.) Neubau der Mühle, Bierwirtschaft, Streit mit Beil in Goldkronach
101.= Nebererwerb der Söldengütler, Kartoffelanbau eingeführt
102.) Namen: Geburt, Tod, Heirat. Stechendörfer Salzscheibe
103.)
104.)
105.)
106.) 1578 Mord, Streit mit Beil
108.) 1633 Förster Dreßel
109.) 1843 Mann erfroren
110.)
111.)  Häuser in Br , Bevölkerung in Ortsteilen
12.)
113.)
114.)
115.) Vetter 108: Durst 118: Sommerer
116.)
118.)
119.) Bierwirtschaft eingegangen, Vetter n Wunsiedel
120.) 1317 Entstehung von Sickenreuth
121.)
122.) Streit um Brücke und Weg i Sickenreuth
123.) 1590 Feuer, 1629: 4 Tode, Unfall Obsternte
124.)
125.) 1855 Unfall mit Wagen, Patschentoni auf der Königsheide
126.)  1727  Einwohnerzahl, 1870 Selbstmord einer Frau
127.) Rückgang des Bergbaus, Holzdrechslerei, Klappstuhlfabrik, Hutmacher
128.) Zündholzfabrik, Bahn bis Bischofsgrün fertig, Schlechte Arbeitsmöglichkeiten
128.) 1909 neuer Bergbau, aber viel Mißtrauen
129.) Schmidtenstollen, 1. Weltkrieg, Erste Arbeiten der Fichtelgold
130.) Aktiengesellschaft, Dividente, 1923 Feier zur Eröffnung des Pochwerkes
131.) 1925 Einstellung des Betriebes, Direktor Brüll macht Fehler
132.) Stillegung.Auch positives
133.) Fund eines Steinbeils
134.) 1952 Bürgermeister Engelhardt, Park für Denkmal, Tag d Baumes
135.) Aborte im alten Schulhaus, Umbau der Schule

Zeittafel

0008. Jahrh.: Bergbau durch Sorben
0968            -Fränkische Bergwerke
1005            -Nachlassender Bergbau wegen Teuerung und Pest
11. Jahrh. -Goldseifen im Fichtelgebirge
1016           -Fränkische Bergleute
14. Jahrh. -Mittelgang am Goldberg
14. Jahrh.-Unsere Gegend im Besitz der Burggrafen v Nürnberg
14. Jahrh.  -Ertragreiche Fürstenzeche am Ende d. 14. Jahrhunderts
1307    -Sickenreuth erstmals erwähnt
1323   -Friedrich IV. Burggraf z. Nürnb., Bergwerke vom Kaiser zu Lehen
1328  -Bestätigung durch König Ludwig
1335  -Bestätigung durch Kaiser Karl IV.
1363  -Bergwerke bei Goldkronach
1365  -Kaiserliche Bulle, Rechte auf Metallgewinnung
1365   -Stadtrecht von Goldkronach
1365   -Bergwerk Fürstenzeche
1366   - Bestätigung der kaiserlichen Bulle
1406   - Erstmals der Name Zotpoden
1406   -Diez Snell kauft Grundstück in Brandholz
1412    - Fritz Ortwein rodet am Zoppatenbach
1457    -Markgraf Friedrich überließ Gruben an Gewerkschaften
1476   - Bergwerk oberhalb Zoppaten
1477   - Grube in Sickenreuth
1479   -Spiesglaswerk am Frankenberg
1491    - Markgr. Hofmeister besichtigt die Wälder
15. Jahrh. -Hammerwerke und Glasfabrik brauchen viel Holz (Fichtelgeb.
15. Jahrh. -Warnung vor nachlassenden Ergebnissen im Bergbau
1505 -Stollen bei der Bruckmühle
1536  -Landbuch Berneck, Zoppaten u. Brandholz bestehen aus 11 Häuser
1558  - Goldmühle unter Zoppaten
1560-1618: Sölden u. Trüpfhäuser längs der Fürstenzeche
1562  -Pochwerk mit Stauweiher in Brandholz
1576- Frau im Wald vom Sägebock erschlagen
1576 -Hans Hörnlein vom Baum erschlagen
1578 - Mord an Häfner Stübinger (von Hörnlein?)
1582 -20.6. Streit mit schweren Verletzungen
1583 - Schmelzöfen in Goldmühl
1585 -15.7. Wolkenbruch zerstört Damm u. Teil des Pochwerkes
1586 -31.5. Bergjunge Joh. Schultes im Schacht tödlich verunglückt
1589 -Bergjunge Lange ebenfalls
1596 -Hans Neidhard: Tod in der Grube
1598 - Bergmeister Löwel im Schacht verunglückt
1598-1599 13.7. Christ. Neubauer im Schacht ertrunken
1599 4.5. 3 Tode bei Brand bei Hans Drechsler16. Jahrh. -Alte Gruben durchgeschlagen
16. Jahrh. -Winkelschule und Schulleiter in Zoppaten
1600  -Reuthalden noch vorhanden
 

1604  - Goldgewinnung für 10.500 Taler
1607 -wenig Erfolg im Bergbau, Verfall der Fürstenzeche
1613  -Großer Brand in Goldkronach
1617  -Hans Häffner (Zoppaten) Kehle durchschnitten (Selbstmord??)
1629  -Frau mit 3 Kindern in Sickenreuth gestorben
1633  29.7. Förster Ulrich Dressel von Soldaten erschossen
1645  -Brand auf dem Goldberg, Frau an Rauchvergiftung gestorben
1650  -Noch 30 Bergleute im Schmidtenstollen, statt 250-300
1665 Ältestes Bergwerk neu gewältigt
1684  -wieder Ausbeute im Schmidtenstollen
1684  -Leinweber Hans Übel vom Baum gestürzt + gestorben
17. Jahrh.  -Noch Bergwerke erwähnt
1707  -Mühle in Brandholz gebaut (Hoffmann)
1719  -Christ. Schenk: Tod im Schacht
1727 Goldberg hat 7 Häuser, Brandholz 21
1741  -Haus Grüner abgebrannt
1765  Zartenhaus erbaut
 

1802  -Schmied und Schulleiter Martin Vetter
1805  -Bierwirtschaft in Brandholz
1806  -Brand in Sickenreuth
1811  -Haus Nr. 11 in Goldberg abgebrannt
1818  -Entstehung der Gemeinde Brandholz
1818  -Organisation des Schulwesens in Bayreuth
1826 7.5. Förster Häfner (Warmensteinach) aus Rache erschlagen (Brückner)
1829  -85 Schüler, Grundsteinlegung f neues Schulhaus
1836 Oktober- neue Schule fertiggestellt
1839  -Abzahlung der Schulden beginnt
1842  -Schulhaus mit Türmchen erbaut
1846  -Schmiede in Brandholz erbaut
1846  -Mühle abgerissen und neu gebaut
1851  -König + Königin von Bayern in Brandholz
1851  -Poch- und Schmelzwerk in Brandholz
1855 4.9. Adam Nüßel von beladenen Wagen überfahren-tod
1856  70 Bergleute, Bergamt von Wuns. nach Brandholz verlegt
1857  -Nur noch Antimon abgebaut
1860  -Bergleute nach Erbendorf versetzt, Bergamt verkauft
1860  -Armenhaus gebaut
1860  -Volkszählung: 605 Einwohner 1861 nur 576
1861  -Zündholzfabrik in Brandholz
1861 Bergamt Fichtelberg aufgelöst
1862  -Bauer Albrecht Tröger im Zoppatenbach ertrunken
1863  -Bauer Förtsch stürzt vom Heuwagen + stirbt
1863  -Brand auf dem Goldberg (Hirschmann)
1863  -Wolkenbruch mit schweren Schäden
1864  -Arbeiten im Bergbau eingestellt
1873  Landwirtschaftl. Leseverein gegründet, Holzschnitzerei gegründet
1873  -Scharlachepidemie

1881  -Hagelunwetter
1881  -Neuer Versuch im Bergbau, 1882 wieder eingestellt
1882  -Tragbare Spritze für Feuerwehr angeschafft
1883  -Gewitter mit Blitzschlag auf dem Stecherberg
1889  -Erweiterung des Schulhauses (halbes Stockwerk)
1890  -”Zeche” nach Unwetter wieder instandgesetzt
1890 Joh. Tröger (Bruder) beim Obstpflücken tödl. verunglückt
1891  -Wasserversorgung der Schule, Brunnen
1893 Friedenseiche gepflanzt
1895  -Gemeinderat Meyer ausgeschieden wegen Diebstahls
1897  -Aberglaube. Zigeunerin bei taubenreuther
1897 Bahnbau nach Goldmühl
1899  -Bahnbau bis Bischofsgrün
1843 5.2. Michael Lindner auf Heimweg von Goldkronach erfroren
1901   -Gemeindefisidation mit Belehrung über Aberglaube
1909   -Bergdirektor Otto Heer nimmt Bergbau wieder auf
1914  -Eingänge werden verbaut (Krieg)
1920 Fichtelgold AG nimmt Arbeit auf
1921  - Steinbeil gefunden
1922  _ Arbeiten auf dem Stollacker
1922  -Schacht fertiggestellt (200m)
1923  - Aufbereitungsanlage, Dividenten ausbezahlt
1925 13.3. Betrieb eingestellt
1943  - Zartenhaus abgebrannt, vorsätzliche brandstiftung?
1945  - Tote durch Tiefflieger
1952  - Neubau der Schule geplant
1956-57  - Anschluß an die Stromversorgung der BELG
1957   -Denkmal versetzt
1957  - Bevölkerung 529 Einwohner
1957-59  - Straße nach Goldmühl geteert
1958  Heimatforscher Michael Götz gestorben
1959  - provisorische Wasserleitung für Schule
1960 Schulhof geteert
1960  - Motorspritze für FFW Sickenreuth, 1965 für Brandholz
1963 18. 1. Schneesturm und Verwehungen in Goldkronach
1963  - Straßenbau in Beerfleck
1964  - Brand auf dem Goldberg (Schmidt Adam)
1965   Schulverband Goldkronach gegründet
1965-66 Wasserleitung
1967  Wasserfest
1969  Verbandschule fertig, ASuflösung der Brandholzer Schule
1975  Kanalisation

 

1.)
Dem Verehrer des Vaterlandes, welcher ein Verlangen trägt, deshalb stets genauer kennen zu lernen, können Versuche nicht mißfallen, welche die Darstellung eines vaterländischen Distriktes oder auch nur einer Landgemeinde zum Gegenstande haben. Die Beschreibung einer solchen Landgemeinde ist freilich zunächst nur im Stande, die Neubegierde derjenigen Bewohner desselben rege zu machen, welche auf die Art und Richtigkeit sehen, mit der ihnen die meist schon bekannten Nachrichten wieder erzählt werden, doch kann es auch aber dem Forscher nach vaterländischen Merkwürdigkeiten nicht unwillkommen sein, bisweilen Schriften zu finden, die ihm in das Einzelne mancher Gegenden führen.

2.)
Im Auftrag des königlichen Landrichters Hermann Amon
versuchte es der derzeitige Schullehrer und Gemeindeschreiber Albert Ludwig  Auhinger , nachdem er sich die nötigen Notitzen gesammelt hatte , eine Gemeindebeschreibung von Brandholz und den dazugekörigen Ortschaften herzustellen. In dieser Beschreibung sollen alle wichtigen Begebenheiten aus früheren Zeiten aufgeführt und sodann später alle Vorkommnisse eingetragen werden.

3.)
Allgemeine Gegenstände
1. Lage , Grenzen und Behörden
Die Landgemeinde Brandholz liegt an demjenigen Teil des Fichtelgebirges, welcher das Mittelgebirge deshalb in seiner Breite ausmacht. Das Fichtelgebirge ist eine Kette von Bergen, welche sich gegen Sachsen, Böhmen, und Oberpfalz hin erstreckt und sich besonders durch den östlichen Teil vom heutigen Oberfranken verbreitet. Auf diesem Gebirge entspringen 4 Flüsse, welche nach den 4 Himmelsrichtungen laufen, nämlich die Eger nach Osten, die Naab nach Süden, der Main nach Westen und die Saale  nach Norden
.

4.)
Die höchsten Spitzen dieses Gebirges sind der Schneeberg, welcher 3400 Fuß über der Meeresfläche erhoben und also 200 Fuß höher ist als der Ochsenkopf
3200 Fuß über der Meeresfläche liegt.
Von diesen Bergen, von welchen Brandholz 3 Stunden entfernt liegt,zieht sich die Gebirgskette nordwestlich nach Thüringen und nördlich auf der anderen Seite nach Böhmen. Brandholz grenzt gegen Mitternacht an Goldmühl und Escherlich und dem Staatswald, gegen Mittag und Abend an das Nemmersdorfer, dann auf  letzterer Seite auch an das Goldkronacher Gebiet
.

5.)
Brandholz ist in Ansehung der Wald- und Jagdgerechtigkeit dem Forstamtsbezirk Wunsiedel (jetzt zu Goldkronach), in Rücksicht des Bergbaues dem Bergamte Wunsiedel in Brandholz und in Ansehen der Gerichtsbarkeit dem königlichen Landgerichte Berneck und dem Rentamte Marktschorgast unterworfen und gehört zur Pfarrei Goldkronach mit Ausnahme der Heideleithen, welche nach Nemmersdorf gepfarrt ist. Früher gehörte Brandholz in Ansehung der Wald- und jagdgerechtigkeit zur Forstmeisterei Goldkronach, in Rücksicht des Bergbaues zu dem Bergamte Goldkronach, welches mit dem zu Wunsiedel vereinigt war , und in Ansehung der Gerichtsbarkeit, wie auch der Lehenschaft und Gefälle (war diese Gemeinde) dem Amte Gefrees unterworfen, welches zum Wunsiedler Kreise gehörte und gleichsam das Land war, das die 4 Kreise des Oberlandes, den Bayreuther , Kulmbacher , Höfer und Wunsiedler zusammenhielt; denn nordwestlich lief die Bambergische und südöstlich die Oberpfälzische Grenze tief in das Land hinein.

6.)
2. Flüsse
Das Zoppatenbächlein, kommt zwischen der Grasleiten und dem Schreinersberge hervor, treibt zu Brandholz das frühere Königliche, jetzt gewerkschaftliche Pochwerk und eine Mühle. Es fließt überhaupt durch den merkwürdigsten Teil der früheren Goldkronacher Bergbaurevier und mündet zwischen der Bruckmühle und dem Orte
 Goldmühl in den Mühlbach, einen Abfluß des Mains.

7.)
Die Kronach entspringt im Goldkronacher Forst an der Pfifferleiten, setzt ihren Weg aus dem Walde zwischen hinterem Goldberg und dem Sauberg und de
r sogenannten Leithenburg (Lichtenburg) fort, wo sie die Schwarze Lache und danach einige kleine Quellen erhält , treibt in Sickenreuth eine Walk- Loh
- und Malmühle, stärkt sichvor der Kottersreuther Mühle mit der Sauer (Saulohbach)die vom Sauberg über Nemmersdorf und Forthof herkommt,
 welches unweit  Pöllersdorf entspringt,und durch Dressendorf läuft, treibt zu Neudorfer Mühle  zu und fließt zu Kremitzoberhalb Lanzendorf in den Weißen Main.
  In einem Manuskript vonM. Wills Paradiesgärtlein am Fichtelgebirge liest man , daß es in der Kronach keine Fische gäb
 e, welches die Bergleute dem Wetter (Bergwerk) zuschreibenallein jeder Sickenreuther und Goldkronacher weiß, daß es zwischen Sicken reut h
 und Goldkronach und ebenso auch unter Goldkronach viel und gute Forellen gebe. Reicher an Forellen ist übrigens das Zoppatenbächlein
Der Königliche Bergmeister Otto Hahn ist Pächter dieses Fischwassers und derselbe verzehrt jährlich eine hübsche Anzahl von Forellen..
 

8.)
  3- Gebirge , Berge und Anhöhen
a.= von dem Fichtelgebirge überhaupt
Der Anblick der mütterichen Erde gewährt dem Auge des Menschen den Reitz eines mannigfachen Wechsels. Im buntesten Gemiße reichen sich auf ihrer Oberfläche allenthalben Ebenen, Berge und Täler aneinander. Mit einer jeden Veränderung des Horizontes stellt sich ein neuer Schauplatz zur Ansicht dar. Unter allen Naturgegenständen aber sind es vorzüglich Berge , welche dem Blick am ersten auf sich ziehen. Sie nehmen im Schöpfungsgebiete einen beträchtlichen Raum ein und behaupten in der Naturhaushaltung eine höchst absichtsvolle Stelle. Selbst die Gemütsstimmung des Menschen hängt öfters sogar nur von dem Schatten oder von der Sonnenbeleuchtung ab, worin wir die Gipfel der uns zunächst umgebenden Berge erblicken
.

10.)
Nicht weniger wird durch sie der Haupteindruck, welche eine Gegend hervorzubringen pflegt, am meisten bewirkt Jedes Land, jede Gegend besitzt irgend eine Anhöhe, welche von Einwohnern als vorzüglich betrachtet wird. Der Spanier kennt seinen Montperdu, der Schweizer den St. Gotthard, und dem Deutschen galt von jeher der Fichtelberg als eine der ausgezeichnettesten Höhen seines Vaterlandes. Fast kein anderer Berg in Deutschland stand ohnehin in einem so großen Rufe, wie dieser. Vor dem Fichtelberge ward in den Tagen der Vorzeit allgemein lobpreißend gesprochen. Der Fichtelberg war daher vor anderen Gegenden Deutschlands ein Gegenstand der allgemeinen  Aufmerksamkeit.
 

11.)
In der neuen Zeit wurde die alte Benennung Fichtelberg verdrängt, und da sie der name Fichtelgebirge in Umlauf gesetzt .Auf diese Weise liegen beide Ausdrücke Fichtelberg und Fichtelgebirge, sehr unbestimmt und verworren untereinander .Um nun in dieser Lage der Sache eine richtige Ansicht des Gegenstandes zu gewinnen sind folgende Frage in das Licht zu setzen. Was ist der Fichtelberg? Was ist demnächst das Fichtelgebirge? Die erstere dieser Fragen kann nicht unbedingt beantwortet werden. Solche spaltet sich, rücksichtlich des Zeitverhältnisses in 2 Nebenfragen, was war der Fichtelberg nicht in den Tagen der Vorzeit? Somit ist auch der Gang der folgenden weiteren Bezeichnung bezeichnet.

12.)
6. Der Fichtelberg in den Tagen der Vorzeit
Das deutsche Altertum, unbekannt mit den Grundsätzen der Gebirgswissenschaft, nannte Fichtelberg, was richtiger Fichtelgebirge geheißen hätte, denn man dachte, als nicht sowohl einen einzelnen Berg, als vielmehr ein kleines Gebirgsländchen von  etwa 6 Meilen im Umfange Dieses kleine Gebirgsrevier betrachtete man als Herz von ganz Deutschland , von wo aus man gegen alle 4 Himmelsrichtungen bis an die Grenze zwischen 50 und 60 Meilen weit zu reisen hätte. An den früheren Zeiten war dieses Waldgebirge ein Punkt, worauf die Deutschen stets ihr Auge gerichtet hatten. Die Natur selbst hat hier gewissermaßen eine leicht zu verteigigenden Festung angelegt.

13.)
Wo aber der Natur noch etwas abging zur Sicherheit, da kam die menschliche Erfindungskraft zu Hilfe. Von der ehemaligen Bestimmung des Gebirges zu militärischen Zwecken zeugen noch jetzt nicht nur die Ruinen der alten Bergschlösser, sondern auch die Reste der ansehnlichen alten Wasserdämme, welche hin und wieder auf dem Gebirge angetroffen werden und solche Dämme waren in der Kriegskunst der alten Deutschen ein wichtiges Stück. Vorzügliche Markenzeichen von einer alten, bedeutenden Wahlstatt entdeckte man auf der sogenannten Königsheide zwischen Warmensteinach und Nemmersdorf, wo ehrhin Waffen und andere Kriegsgeräte häufig gefunden wurde. Ebenso bemerkenswert ist die Sogenannte Lichtenburg bei Sickenreuth. Diese ist eine hohe und schmale Zunge des Sauberges, an deren Endsitze ein Fels steht, welchen man for Ruinen eines alten Schlosses ansehen könnte.

 

14.)Ebenso steht in den Goldkronacher Schrotteilen zwischen Brandholz und der Straße von Goldkronach nach Warmensteinach ein schöner Fels, den man ebenfalls dafür halten könnte, der Fürstenstein genannt. Was aber dem Fichtelgebirge die höchste Meinung verschaffte, war der Gold- und Silberglanz seines Gesteins. Die Meinung von der Reichhaltigkeit desselben war so groß, daß es ein Sprichwort in den Deutschen Lande war: Auf dem Fichtelberg wirft ein Bauer einen Stein nach der Kuh, und der Stein ist mehr wert , als die Kuh.- Nach dem Bericht des Mönchs Otto von Weißenburg, ist schon zu Kaiser Ludwigs des Deutschen , Zeiten, auf dem Fichtelgebirge aus dem hier vorhandenen Goldmoder ,  Gold gewonnen worden. Das um 1365 erhobene Bergwerk der Gold- und Fürstenzeche dahier gab der Gegend einen neuen ausgebreiteten Namen.

15.)
Überdies wurde von den Einwohnern dieser Gegend, in ihrer Lebensart, in ihrer Sprache und in ihren Sitten manches bemerkt, wodurch  sie sich von anderen Deutschen unterschieden; zudem sah man auf diesem Gebirge die ältesten und gesündesten Leute. Die frische Gebirgsluft, das nervenstärkende Aushauchen der Fichtenwälder, die silbernen Granitquellen, die eifache Lebensart der Einwohner, ihre reichliche Milchnahrung, ihr beständiger Aufenthalt in der freien Natur, .usw.waren gewiß wirksame Mittel zu einem langen und frohen Lebensgenusses.

16.)
Endlich wurden von jeher am Fichtelgebirge verschiedene Produkte verfertigt. Aus Glasknopf- und Paterleinmacher ist eine Fichtelbergische Erfindung, welch seit mehreren Jahrhunderten im Gange ist.Man benutzte dazu den Kalmünzer oder Knopfstein, welcher in hiesiger Gegend gefunden wird und der leicht zu einer glasartigen Masse schmilzt, woraus dann Knöpfe und kleine Kugeln oder Paterlein geformt wurden, welche letzteren man zu Halsgehängen oder Paternostern gebrauchte, wovon solche eben den Namen Paternosterlein oder in der Kürzeren Mundart Paterlein, erhalten haben. Soviel nun über den Punkt der Fichtelberg in den Tagen der Vorzeit und nun über die 2. Frage.

17.)
Einiges in möglichst gedrängter Kürze
Der Fichtelberg im Sinne der Jetztzeit
Nach der Zertümmerung der alten  politischen Verfassung des Fichtelgebirges wurde der Bezirk zu den Besitzungen der Burggrafen von Nürnberg geschlagen und hörte somit auf, ein für sich bestehendes Ländchen vorzustellen. Mit der Sache selbst hat sich auch der Begriff derselben geändert. Man nahm den Ausdruck Fichtelberg im engeren Sinne, und ging darauf aus, diesen Namen wirklich nur auf einen einzelnen und bestimmtenBerg übertragen. Hierbei aber zeigte sich die große Schwierigkeit, daß jede der vorhandenen Höhen schon seinen eigenen Namen hatte, und so entschied M. Groß für die Ochsenkopfhöhe und erklärte dies für den Fichtelber
g

18.)
. Diese Ansicht wurde aber durch den Justizdirektor Klinger zu Wunsiedel, welcher Höhenmessungen vornahm, gänzlich verrückt worden, da sich herausstellte, daß der Schneeberg viel höher war als der Ochsenkopf. Auf diese Weise ist es nun geschehen ,daß in die Lehre vom Fichtelgebirge viele Zweifel und Mißverständnisse gekommen sind. Diese Irrung ist überdieß dadurch vermehrt worden, daß verschiedene Schriftsteller anfingen, den Namen Fichtelberg ganz bei Seite liegen zu lassen und dafür durchgehend die Benennung Fichtelgebirge in Anwendung zu bringen.Diese Unstimmigkeiten in den Begriffen Fichtelberg und Fichtelgebirge ist von Sachkennern schon seit längerer Zeit mit Bedauern wahrgenommen worden. Der Begriff Fichtelberg wurde fallen gelassen und wir finden jetzt im Fichtelgebirge mit den 2 höchsten Bergen Schneeberg und Ochsenkopf.

 

19.)
4 Klima, Fruchtbarkeit und Produkte
Das Klima ist wegen der Lage am Fichtelgebirge, das seinen Namen von der menge seiner Fichten hat, viel rauher und kälter , als die benachbarten tieferen Gegenden. Wenn daher im Winter die Sonne in der Bayreuther Gegend bieweilen beinahe allen Schnee geschmolzen hat, so scheint er in unserer Gegend oft noch ganz unversehrt zu sein. Die reine Bergluft macht die Leute gesund, so daß viele ein hohes Alter erreichen. Da die Bäche sehr reines Quellwasser enthalten, so haben sie schöne Forellen, von mittelmäßiger Größe, deren guter Geschmack in M. Grofiens vier herrlichen Trost. Stämmen von denen im Genfersen gerühmt worden
.

20.)
Von den großen Bären, Wölfen und wilden Schweinen , welche groß bewundert;findet sich nichts mehr. Die Hirsche und Füchse sind selten, und nur Rehe und Hasen geben bisweilen einen guten Braten. Die Bienenzuscht ist schlecht bestellt. Die Viehzucht etwas besser. Auch verfertigt man guten Geiskäse weil die Ziegen auf den hiesigen Gebirgen die vortrefflichsten Kräuter finden. Der Wieswuchs ist in Ansehung der gebirgigeb Gegend sehr gut. Das Getreide, welches auf den hiesigen Bergen wächst, deren Boden größtenteils kleine Steine enthält, ist zwar nicht sehr vielfältig, aber gut und reichhaltig, und wird der Bedarf beinahe gebaut. Linsen, Erbsen und Hopfen wird nicht gebaut, wohl aber Klee, Wicken, Rüben, Kraut, Flachs und etwas Hanf. Gartengemüse im Allgemeinen sehr wenig.

21.)
Mit Holz ist die Gegend reichlich versehen, es gibt viel Fichten, Tannen und Föhren. Seltener sind die Buchen, und noch seltener Eichen , Ahorn und EschenÜbrigens findet man Linden, Birken , Wacholder an den Bächen Erlen u.s.w. Wegen des vielen Holzes sind viele Häuser mit Holz erbaut und mit Schindeln gedeckt worden. Oft gedeiht nur an solchen Orten, welche nicht zu hoch auf Bergen liegen, und der strenge Frostund Witterung nicht so sehr ausgesetzt sind, daher der Goldberg weit weniger Ost baut als Zoppaten, Brandholz und Sickenreuth.

22.)
Bevölkerung
Mit welchen gesunden Klima die  wohltätige Natur die Landgemeinde Brandholz gesegnet hat, mag daraus hervorgehen, daß im Jahre 1798 nur 316 Personen sich in der Gemeinde befanden. Während die jüngste Volkszählung605 Seelen nachweist. Diese Seelenzahl wurde aber noch weit höher sein, wenn in den letzten Jahren nicso viele Bergleute nach Erbendorf gezogen wären. Da aber der hiesige Bergbau von Jahr zu Jahr abnimmt, so steht auch eine noch weitere minderung der Seelenzahl in Aussicht
.ch

23.)
Aberglaube
Aufklärung ist ein Heiligtum für Männer, die den Wegdes Lichtes und Rechts gehen und einen Posse in den Augen des Verstandes. Unmündigen, die noch an schädlichen und unnützen Gewohnheiten und Vorurteilen kleben. Menschen, die zur letzten Klasse gehören, sind wert, zu ihrer Beruhigung eines Besseren belehrt zu werden; allein dies würde hier sehr unnötig sein; denn jeder Leser wird folgendes Verzeichnis von Wirrungen und Unwissenheit des menschlichen Geistes für das nehmen, was    eswirklich is

t.

24.)
Füe welche, die nie Gelegenheit hatten, ihren Verstand durch richtige Begriffe aufzuklären, welche können etwas glauben von weißen Frauen, von Hunden mit Augen die so groß sind wie Fensterscheiben, von schwarzen Katzen, in welche sich der Böse, Gott sei bei uns verlarvt, von Berg- Truht- und Rußmännlein, die das Pfeifen nicht vertragen und wenn sie des Nachts arbeiten, glücklichen Fortgang in Werk anzeigen sollen; vom Festmachen vor dem Schuß, vom vehexen der Küche, vom Segensprechen und einem Leibschaden zu heilen, oder um zu bewirken, daß ein Dieb wie angenagelt steht, sobald er etwas stehlen will;

25.)
Vom Wahrsagenaus den Falten der Hände, vom Rat herholen bei klugen Männern wenn etwas gestohlen worden war, oder von mancherlei Mitteln sich das Entwendete selbst zu verschaffen, zum B. durch Worte, die auf Kirchhöfen des Nachtsin der zwölften Stunde gesprochen wurden, durch einen Erbschlüssel und Erbspalter, oder durch die Angst, die den Dieb angetan wird; von der Wünschelrute, die andeuten soll, wo eine gute Quelle, reines Erz, ein Schatz ist, oder auch wie ein Dieb heist, vom Kartenschlagen, um zukünftige Dinge zu erfahren, von Träumen, welche die Gewinnzahl in der Lotterieund nach Verschiedenheit derselben mancherlei anzeigen sollen.

26.)
Manche Mittel, um zu bewirken, daß die Hühner viele Eier legen, der Flachs wohl gerate und aus welcher Beschaffenheit gewisser Tage man Witterung, Fruchtbarkeit, Krieg, Teuerung und Pest prophezeit , ferner solche Tage, an welchen man nicht nähen, reisen, auf einen Baum steigen , zur Ader gelassennie darf, sind Albernheiten, deren sich kein Vernünftiger schuldig macht. Geldbegierde welche bisweilen nicht geringe Personen zu den abgeschmacktesten Gaukeleien zu Schatzgräberei, zu Teufels Orgien und dergleichen Dingen verleitete, scheint endlich verschwinden zu wollen.

27.)
Das Horchen aber und andere Gewohnheiten an den sogenannten heiligen zwölf Nächten und Kreuzwegen wird noch fleisig beachtet.

Ortsbeschreibungen
An der Silberleiten liegt Zoppaten, ein Dorf von 7 Häusern und ? Einwohnern, am linken Ufer des Poppatenbächleins. Zur Toppaten werden gezähtl
 a.)  die Silberrose, welche unweit derselben an der Silberleiten liegt, ein Haus  von ? Personen. Hier sieht man die blauen Halden eines  ehemaligen Spiesglanz-Bergwerkes , ln

28.)
ängs dem Tale mehrere zu Bruch gegangenen Schächte des Fürstenzecher Zuges und gegenüber an der Götzenleite, ein anderes Spiesglas- Bergwerk, die Schickung Gottes genannt. Davon mehr unter bei den Bergwerken.
b.) Der Gesegnete Friedrich am südlichen Abhange des Berges oder an der vorderen Silberleiten, ein Haus von 3 Personen oder einer Taglöhnerfamilie, welches seinen Namen vo0m ehemaligen Bergwerk hat . Am Ende des Tales der Zoppaten gegen Morgen , liegt etwas erhaben, unweit des Forstes und des Gehölzes  der Goldkronacher Schrot und eine halbe Stunde davon Goldkronach. Zoppaten hatte in den früheren Jahren einen eigenen Lehrer, (Winterlehrer). Zoppaten hatte verschiedene Namen: Zoppoten, Zoppaten, Zoppeten und war früher zu Nemmersdorf gepfarrt.Rand: Vom Slavischen zoptt = rauschender Bach
.

29.)
Brandholz
ein Dorf mit ? Häusern und ?? Einwohnern, nähmlich ?? Bauern, Bergleuten, 1 Mühle, 2 Weber, 1 Schneider, 2 Schuhmacher, 1 Schmied, 1 KrämerTaglöhner und 1 Zapfenschenke. Ferner hat Brandholz eine Schule mit einem Winkel-Lehrer. Früher waren nur Winterlehrer da Das Vorhandensein einer Schule in Brandholz geht in das 16. Jahrhundert zurück, indem sich schon damals eine Winkelschule dahier befand, deren Lehrer, wie in den meisten Dörfern ein Handwerker, cerp. Maurer oder Zimmermann. Derselbe wurde  unter dem Namen


.

30.)



 

31.)
jetzt viel, und wenn die hiesigen Gemeinde diesen Umstande mit H. Kreisschulrath Grainer weiter nichts zu denken hatte, so war es doch gewiß von der größte
n Wichtigkeit, daß jetzt der Bann gebrochen war, um die Schule und mithin die ganze Gemeinde auf eine höhere Stufe der kenntnise, Sittlichkeit und Frömmigkeit zu bringen.

 

32.)
Es wurde zum Schulzwecke ein Haus gemietet, und das erste erfreulichste Resultat der Organisation war, daß die Kinder und der Lehrer einen bestimmten Platz hatten, wo sie ungestört lehren und lernen können.
Allein, bald wurde der Gemeinde das Schulgeld und der Mietzins zu zahlen zu beschwerlich, was leicht begreiflich ist, wenn man erwägt, daß die Mehrzahl der Gemeindeglieder waren, was auch heute noch der Fall ist. Doch glaubten sie, daß das Geldopfer für sie dadurch zu minder sei, wenn sie sich mit den einverleibten Orten Goldberg, Zoppaten, das damals verkäufliche Haus des Bergmanns Gottfried Bauer dafür  No 29 kaufen würden.

33.)Nach erlangter Genehmigung geschah dies auch im Jahre 1829 und zwar um den Kaufschilling von 300 f und 1. Preußenthaler Leihkauf.
Das Haus war passend, hatte eine  freundliche Lage, und das Schulzimmer war groß genug, um die damals vorhandenen Schulkinder zu fassen. Doch mit der Zeit wuchs die Zahl der Hinder und stieg in dem Jahre 1836 auf 85, was amtlich dem  Umstande zuzuschreiben ist, weil in diesem Jahre der hiesige königliche Bergbau anfing eine neue, umfassende Epoche zu machen und dafür nicht nur manche  fremde Bergleute sich hier ankauften, oder niederließen, sondern auch neue Familien sich bildeten,

34.)  und der Wohlstand der Gemeinde sich zu bessern anfing. Offenbar war nun auch in diesem Hause das Schulzimmer zu klein, und wenn auch die Klassen zu verschiedenen Zeiten unterrichtet wurden, so konnte doch der Gemeinde ein Mangel des Unterrichts, sowie des ganzen Schulwesens nicht mitgehen, da namentlich das gekaufte Haus anfing, sehr mangelbar und baufällig - es war aus Holz - zu werden. Dieses, und wohl am Meisten das Wohl ihrer Kinder bezweckend, erweckte den Gedanken zum Aufbau eines neuen Schulhauses . Der damalige Königliche Localschulinspector H. Hoffmann wurde heirüber zu Rath gezogen und auch dessen gänzlicher Zustimmung dem königlichen Landgericht Berneck Bericht erstattet.

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