Die Sieges eiche in Brandholz
Der Brandholzer Chronist Schreibt: Als erwähnenswert und weil es in gegenwärtigem noch keine Aufzeichnungen hierfür findet, möge hier, dass konstatiert werden, dass der frühere Bürgermeisterei von Brandholz- Johann Michael Will, Hausnummer 2 eine kleine Eiche, welche er in der Leithe des hiesigen Schulgartens entdeckte im Jahre 1871 nach Beendigung des glorreichen Feldzuges gegen die Franzosen als Siege seiche taufte. Es steht diese Eiche, welche Jetzt bereits zu einen hübschen Baum herangewachsen ist, nahe an der Stelle, bei welcher die Nord- und Ostseite der Schulgarten hecke zusammenstoßen. Hintergrund: 1. Herrmann schreibt 1910 im Markgrafneusiedl: Unter Bayrischem Zepter Um seinen Bundesgenossen, den Koenig Max I. Joseph von Bayern, noch fester an sich zu halten, trat ihm Napoleon im Pariser Vertrag vom 28. Februar 1810 nun auch das Fürstentum Bayreuth ab, Am 30. Juni 1810 erfolgte in feierlicher Weise durch den Französischen General Compaqs die Übergabe. Bayreuth wurde Hauptstadt des Mainkreises und Sitz des königlichen General-Kreiskommissars. Graf von Thürheim war der erste Generalkommisar des Mainkreises. Die Bayrische Regierung suchte die Wunden, welche die lange Kriegszeiten mit ihrem verheerenden Durchzuge, als Napoleon seinen Feldzug gegen Russland (1812-13) unternahm. Am 14. Mai 1812 kam Napoleon durch Bayreuth und blieb im neuen Schloß über Nacht. Am 13. August 1813 kam er- auf einer Reise nach Dresden nach Bayreuth. er Übernachtete aber in der Umgegend, da er bei seinem ersten Aufenthalte morgens 4 Uhr vom Gespenst der weißen Frau (wahrscheinlich dem Schlodiener) erschreckt worden war. Das in Bayreuth garnisierende 13. Infanterie-Regiment musste am Krieg gegen Russland teilnehmen. Da es an dem Übergangen des Generals York zu den Russen nicht teilnahm, hatte es in der Festung Danzig eine lange Belagerung durch die Russen zu bestehen. Bei den fortzufahrenden Truppendurchzügen brachten Französische und später noch einmal russische Soldaten den Typhus nach Bayreuth. Viele Personen erlagen damals dieser Epidemie. Schwere Leiden brachten ferner noch die Hungerjahre 1816 und 1817.. Aus dem Gebiete des Bayreuther Fürstentums wie aus dem säkularisierten Bistum Bamberg ging der sogenannte Obermain kreis hervor. In den ersten Jahren fügten sich die Bewohner Frankens nur ungern in die bayrische Regierung, was hauptsächlich in der Bescheidenheit der Charaktere und des Bildungsgrades beider Länder seinen Grund hatte. Diese Unzufriedenheit aber begann allmählich zu schwinden, als der Koenig Maximilian Joseph am 24. Mai 1818 seinem Königreich eine Verfassung gab. Im Jahre 1860 wurde von den Städten des ehemaligen Fürstentums Bayreuth der 50 Jährigen Zugehörigkeit zur Krone Bayerns festlich begangen. In der Kreishauptstadt wurde bei diesem Anlass das Maximilians-Denkmal vor dem alten Schloß enthüllt, zu welcher Feier König Max nebst Gemahlin selbst erschienen waren. Als im Jahre 1866 Preußen das mit Österreich verbündete Bayern besiegte, schien es fast, als käme ein Teil der fränkischen Fürstentümer wieder zu Preußen. Der preußische Kaiser Wilhelm I. bestand auf Zurückgabe des ehemaligen Fürstentums Bayreuth, wenigstens bis zur Mainlinie. Doch auf den Rat seines Ministers Bismark hin begnügte er sich mit einer anderweitigen kleinen Gebietserweiterung. Dieser Akt weiser Politik veranlaßte den bayrischen König Ludwig II. am 30 August 1866 zu folgenden Briefe an den König Wilhelm von Preußen: Nachdem der Friede zwischen uns geschlossen und eine feste und dauernde Freundschaft zwischen unsern Häusern und Staaten begründet ist, drängt es mich, dieser auch einen außeren symbolischen Ausdruck zu geben, indem ich Ew. Kgl. Mayestät anbiete, die ehrwürdige Burg Ihrer Ahnen zu Nürnberg gemeinschaftlich mit mir zu besitzen. Wenn von den Zinnen dieser gemeinschaftlichen Ahnenburg zu Nürnberg die Banner von Hohenzollern und Wittelsbacher vereint wehen, möge darin ein Symbol erkannt werden, welche die Vorsehung durch Ew. Kgl. Mayestät in neue Bahnen gelenkt hat.†Nach Beendigung des Krieges haben das 13. Infantrie-Regiment und die Abteilung des 5. Chevauxleger-Regiment ihre Garnision Bayreuth gewechselt. An Stelle des ersteren kamen das 7. Infantrie-Regiment von Ingolstadt und an Stelle der Kavallerie-Abteilung 2 Eskardronen des 6. Chevauxleger-Regiments von Bamberg nach Bayreuth. Große Begeisterung wie überall in deutschen Landen herrschte auch hier, als es galt, gegen den Erbfeind Deutschlands 1870 zu ziehen. An den Landtag wurde von Bayreuther Patrioten ein Telegramm gerichtet, das die Abgeordneten aufforderte, ihre Pflicht als deutsche Männer eingedenk zu sein. Am 16. Juni traf die Mobilmachungsodre ein, am 27. und 28. Juli erfolgte der Abmarsch des 7. Infantrie-Regiments und am 29. Juli der des 6. Chevauxleger-Regiments. Die Nachricht von der Grfangennahme Napoleons traf am 3. September 1870 ein und entfachte ungeheuren Jubel. Die Namen der Bayreuther, die im Krieg den Heldentod fanden, finden sich auf den Tafeln am Siegesturm, in der Stadtkirche und in der städtischen Turnhalle eigezeichnet. Der allgemeine Aufschwung in industrieller und soziealer Beziehung, der nach dem großen Kriege einsetzte, machte sich auch in den Städten des ehemaligen Fürstentums Bayreuth fühlbar. Zu welcher blühenden Industriestädten haben sich Erlangen, Hof, Kulmbach, Münchberg, Selb und andere Städte entwickelt! Auch die Stadt Bayreuth ist nicht zurückgeblieben. Sie schmückt sich mit vielen neuen Bauten, die nicht selten dem alten Baustiel angepasst sind. Was Bayreuth in letzter Zeit zur Blüte brachte, hat es vor allem Richard Wagner zu verdanken, der, von König Ludwig II. unterstützt und gefördert wurde, hier seinen Kunsttempel errichtet. Nunmehr sind schon 100 Jahre verflossen, dass das Fürstentum Bayreuth dem Zepter des Hauses Wittelsbach unterstellt ist. Den aus Anlass veranstalteten Festlichkeiten wohnt als Stellvertreter des greisen Prinzregenten Luitpold sein Sohn Leopold bei über diesen Akt der fürstlichen Huld herrscht allenthalben Freude. Mögen Fürst und Volk auch weiterhin Glück und Heil beschieden sein. soweit ein Auszug aus dem Markgrafenbüchlein abeschrieben von Günther Wein
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