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Hier sollte die letzte Lore aufgestellt werden, um den Humboldtweg aufzuwerten , es sollte auch eine Schautafel hier stehen, um den geneigten Wanderer zu informieren
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Von der gesamten Bergwerksanlage blieb nur der Sockel des Förderturms übrig, der daneben noch sichtbare Kreis war der Förderschacht mit einer Teufe von 200 Meter Leider hat der Grundbesitzer den nach der Sicherung der Rasenkantenbank ihn durch ein Wochenendhaus überbaut
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100 Jahre Ludwig Wittmann-Schacht Denkschrift zur Eröffnungsfeier der neuen Pochwerksanlage am Ludwig Wittmann Schacht zu Brandholz bei Goldmühl
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Nach der am 28. Juni 1920 erfolgten Gründung der Gesellschaft wurden zunächst die von den Vorbesitzern Direktor Otto Heer und Dr. Arthur Favreau begonnenen Aufschlußarbeiten in den Grubengebäuden der”Fichtelgoldzeche ” und “Silbernen Rose“fortgesetzt. Das Hauptgewicht wurde von vornherein auf die goldführende Erzgänge gelegt, die das Revier der”Fürstenzeche” durchstreichen. Durch diese Arbeit wurde erkannt, daß wir mit dem Erzabbau unter die alten Abbaue gehen mußten. Zu diesem Zwecke wurde in der Zeit vom 7. April bis 31. März 1922 der 200 m tiefe Ludwig Wittmann Schacht niedergebracht, der zunächst den “Hauptgang”, den Hauptgolderzträger und den “Kiesgang” erschloß. Die Errichtung der Pochwerksanlage, die Einrichtung des maschinellen Teils und die Umstellung vom auf den elektrischen Betrieb erfolgte in der Zeit vom November 1922 bis Juni 1923. Am 26. Juni 1923 konnten 2 Fünfstempelpochwerke (System Grusonwerk) zum ersten Mal in Betrieb genommen werden. Ein weiteres Fünfstempelpochwerk befindet sich in Montage und wird in kurzer Zeit ebenfalls die Arbeit mit aufnehmen. In der am 28. Juli stattgefundenen Feier der Eröffnung des Pochwerkes hatten sich über 100 Aktionäre aus allen des Reiches und mehrere hundert Gäste eingefunden, unter diesen 17 Landtagsabgeordnete, 13 Stadträte der Kreishauptstadt Bayreuth, die Bürgermeister der benachbarten Städte und Ortschaften., die Vertreter von Kirche und Schule und der Forstbehörde , sowie zahlreiche Vertreter der Presse Die bei dieser Gelegenheit gehaltenen beiden bedeutungsvollen Reden des Aufsichtsratsvositzenden, Kommerzienrat Ludwig Wittmann und des Generaldirektors Dr. Favreau, die ein anschauliches Bild über die Geschichte des Unternehmens gewähren, lasse ich im Wortlaut folgen. Bayreuth, den 31. Juli 1923.
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Bergbaubetrieb der Fichtelgold A. G. Brandholz von Michael Brandner Schuhmachermeister in Goldkronach 1927 aus der Sammlung Rudof Günther Wein
Nachdem im Jahre 1861 der staatliche Bergwerksbetrieb im âœGoldkronacher Goldbergrevierâ durch die bayrische Regierung eingestellt war,  trat im Bergbaubetriebe im dasigen Revier eine ziemlich lange Pause ein. Nach einigen schwachen Versuchenging erst im Jahre 1907 wieder ein eigentlicher Betrieb an, darauf kam wieder Leben in dieses Bergbaurevier. Der damalige Leiter Direktor Otto Heer ging vorerst mit seinen Leuten nur den alten Strecken nach, die Arbeiten wurden vermutlich beim âœSchmidten-Stollenâ und der âœSilbernen-Roseâ, sowie bei der âœSchickung-Gottesâ angefangen, die alten Strecken wurden zugerichtet. Nachdem durch den im Jahre 1914 ausgebrochenen Weltkriege und besonders nach Beendigung desselben das Geld ausging, verband er sich mit dem Bankdirektor Ludwig Wittmann aus Stuttgart. Man ging auch da noch den alten Strecken nach und gründete die Bergbau A.G. Fichtelgold in Brandholz. Bis zum Jahre 1920 machte man keine weiteren Versuche , als die alten Strecken auszurichten, bis in diesem Jahr der Diplom Bergingeneur M. Brüll bei der Gesellschaft als Direktor angestellt wurde, welcher 10 Jahre als Bergbaufachmann bei Wittwatersrad in Transvaal angestellt war und im Bergbaubetrieb und besonders im Goldbergbau große Erfahrungen hatte. In einer im Jahre 1920 in Stuttgart stattgefundenen Aufsichtsratssitzung machte derselbe den Vorschlag, daß, wenn die Grube etwas werden solle , müßte ein neuer Schacht geschlagen werden, dieser müßte so tief sein, daß man unter die alten Abbaustrecken mit seiner Teufe kommen und müßte so tief sein, daß man unter die alten Abbaustrecken neue Strecken nach verschiedenen Richtungen Gänge treiben könne, um festzustellen, ob der Erzgang der Teufe nach durchgeht. Dieser Bergbaufachmann hatte also gleich zu Anfang den richtigen Standpunkt vertreten, daß unbedingt ein neuer und tieferer Schacht geschlagen wird, welcher unter den alten Abbaustrecken aufgewältigt, um rentablere Ausbeute möglichkeiten zu bekommen. Im Oberfränkischen Kreisarchiv zu Bamberg befindet sich die sogenannte Kretschmannsche Berghistorie, welche von dem bekannten Bergmeister und Bergrat Hans Kretschmann stammt, in diese hat anscheinend im 18. Jahrhundert eine andere hand folgendes eingetragen âœDas ist eben das Unglück, daß man in Bayreuth keinen tiefen Schacht schlagen will!â Der Vorschlag Brülls wurde in der damaligen Aufsichtsratssitzung in Stuttgart angenommen und man begann allmählich mit den Vorarbeiten zum später entstandenen âœLudwig Wittmann Schachtesâ, welcherin Richtung der Brandholzer Schule, das heißt unterhalb dieser geschlagen wurde. Durch Wünschelruten-Gänger ist festgestellt worden, daß in der Richtung der Brandholzer Schule westlich davon, müßte der Erzgang auf 25-30 Meter vom Schacht entfernt sein muß. Nun begannen die energischen Arbeiten, es wurden über 30 Meter gehauen, und der Erzgang war noch nicht vorgefunden worden, man hat zwar eine Kluft durchbrochen, die einer Verwerfung ähnlich sah, aber ein Wünschelrutengänger der Grube hat festgestellt, daß der Erzgang 8 Meter hinter der Abbaustelle, wo die Alten aufgehört hatten, sein müßte.. Man hieb dort an, setzte den ersten 8 Meter noch weitere 8 Meter dazu, und zwar so lange, bis es schließlich 60 Meter wurden, aber der von einem Erzgang war immer noch nichts zu sehen. Erst durch die Befahrung der Abbaustelle durch den âœGeologischen Geheimrat Krusch aus Berlinâ, wurde auf dessen Gutachten hin die Arbeit eingestellt, da das Gutachten Krusch dahin lautete, daß das Gebirge nicht danach aussehe, als wenn hier ein Erzgang vorhanden wäre Nun wurde schließlich noch den sogenannten Haupterzgang ein Querschlag getrieben, welcher nach Berechnung der Grubenbeamten , 200 Meter davon und 30 Meter Einfall wurde der Erzgang angehauen, jedoch war er an dieser Stelle sehr schmal, aber gleich nach der Vorrichtung nach Süden sowohl als auch nach Norden, schloß sich der Erzgang sehr schön auf.. Die Gesellschaft hatte in Hußdorf in Schlesien noch ein Goldbergwerk, man wollte mit dem dortigen Gewinn das Brandholzer Werk finanzieren und zu einem rentablen, modernen Bergwerksbetrieb ausbauen. Nach mehreren Versuchen und nach einigen Monaten stellte es sich heraus, daß die Erzvorräte in Brandholz durch die Vorrichtung denen des Hußdorfer Werkes weit übertrafen und man entschloß sich daher, die Brandholzer Grube in Betrieb zu setzen und die Aufbereitungsbaue in Hußdorf weiter zu unterhalten. Ein Teil der bereits in brandholz gewesenen Maschinen wurden nach Hußdorf gesandt, aber schon nach Verlauf eines Jahres wieder nach Brandholz zurückgeholt. Es begann nun die Vorbereitung zum Ausbau des âœLudwig-Wittmann Schachtesâ und wurde derselbe 1921 in Angriff genommen, im April 1922 war dessen Teufe bereits auf 200 Meter vorgetrieben. Auch begann man 1922 mit dem Bau der Aufbereitungsanlage und im Juni 1923 waren diese soweit fertiggestellt, daß sie in Betrieb genommen werden konnten. Schon hier wurde bei den Goldbergwerksbetrieb der Fichtelgold A.G. Brandholz der erste große Fehler gemacht, daß man die Untertagearbeiten während des Baues der Aufbereitungsanlage gänzlich einstellte, während diese eigentlich weiter betrieben hätten werden müssen. Daß man die Arbeiten untertage nicht einstellen, sondern mit Hochdruck hätte betreiben sollen, geht daraus hervor, um eine modern angelegte Grube rentabel zu machen , müßte vor allem genügend Erz aufgeschlossen sein. Man hatte zum Beispiel die Goldgruben in Südafrika vorgerichtet, daß maneine neue Aufbereitungsanlage gebaut wurde, in der grube Hundrttausende von Tonnen Erz vorgerichtet hatte. Wenn auf diese Weise auch in Brandholzer Betrieb verfahren worden wäre, so hätte man eher Zeit gehabt, Experimente zu machen und was für eine Aufbereitungsanlage am Besten erforderlich gewesen wäre. so wurde aber alles überstürzt. Zu Ende 1922 oder Anfang 1923 wurden 15 Tonnen aufgeschlossenes Erz einschließlich Quarz an das Grussonwerk in Buckau gesandt um nach diesem Erz die genau passende Aufbereitungsanlage herstellen zu lassen. Eben dadurch daß während des Baues der Anlage die Untertagearbeiten eingestellt wurden, war man der Meinung daß das Gold nur im Quarz wäre, was aber durch die spätere Analyse Widerlegt und nachgewiesen wurde, daß der Goldgehalt auch im Schiefer und zwar teilweise sogar stärker und höher vorhanden war als im Quarz. Da man aber die Schliche vom Quarz zum genauen Bau der Aufbereitungsanlage eingesandthatte, war die Folge davon, daß diese Aufbereitungsanlage welche in Buckau konstruiert wurde für den Erzgang in Brandholz völlig unbrauchbar war. Nun stellte man zwar mehrere Versuche und Experimente an um für die Brandholzer Grube die passende Aufbereitungsanlage herauszubringen. Diese erforderte natürlich einen kollosalen Kostenaufwnd, welcher nicht aufzubringen war und es ging daher der Betrieb in Brandholz anstatt vorwärts, ständig rückwärts. Die Aufbereitungsanlage, welche in Buckau konstuiert wurde, war das sogenannte Amalgam Verfahren (Amalgamations-Verfahren mit Quecksilber) das ist ein Verfahren wo die Trübe überKupferplatten läuft. Diese Kupferplatten werden mit Quecksilber bestrichen, das feine Gold wird vom Quecksilber festgehalten, die Platten wurden, je nachdem die Pochtrübe darüber gelaufen war, mit dem Quecksilber abgeschabt und diese war dann das sogenannte Amalgam. Aber das Ergebnis mit diesem Verfahren war so schlecht, daß nur der dritte Teil des Goldes gewonnen werden konnte, während im Durchschnitt die Grube in Brandholz in der Tonne Erz 6 Gramm Gold enthielt, nur 2 Gramm davon gewonnen werden konnten, das andere Gold wurde mit dem Sand auf die Halde gefahren. Bei dieser Anlage waren 15 Pochstempel vorhanden, wovon jeder dieser Stempel in der Minute bis zu 120 mal herunterfiel. Diese Stempel konnten aber das Erz natürlich nicht so fein zerkleinern, daß alles Gold freigelegt wurde. Da im Sand noch viel Gold vorhanden war, ist es leicht zu erklären, daß bei diesem Amalgam-Verfahren das Gold nicht alles gewonnen wurde, welches im Erz vorhanden war und man da viel Goldverlust zu verzeichnen hatte, dadurch wurde die Grube natürlich unrentabel. Nun ging man dazu über, das Laugeverfahren einzuführen, wodurch bessere Erfolge aber auch nicht erzielt werden konnten, da eben die Aufbereitungsanlage für diese Aufgabe ausgelegt war. Man neigte der Ansicht zu, daß alles zu klein angelegt worden sei und so durch den ständigen Rückschlag sowie den Verlust von 2 drittel Goldgehalt, welcher nicht gewonnen werden konnte und mit dem Sande auf Halde gefahren wurde allmählich der Zusammenbruch der âœFichtelgold A. G. Brandholzâ Wären die Erze in Brandholz richtig aufgeschlossen worden, wie es hätte sein müssen, dann wäre auch höchstwahrscheinlich der Betrieb in eine größere Aktiengesellschaft übergegangen, leider hatte man nichts auf der Hand gehabt, um zu beweisen was für Menge Erz die Brandholzer Gruben wirklich enthalten. Der âœLudwig Wittmann-Schachtâ steht auf einer Höhe von ca. 520 Meter über Meeresspiegel mit seiner Rasenbankkante! Der Schacht wurde bis zu einer Teufe von 100 Lachter = 200 Meter abgeteuft Die tiefste Sohle wurde in 193 Meter angelegt, darunter der Pumpensumpf. Die zweite Sohle wurde bei 148 Meter und die Oberste , die letzte Sohle bei 107 Meter angeschlagen. Das Gangstreichen dieser Sohlen verliefen von Nord nach Süd. Der Schmidten-Stollen wurde in einer Teufe von 43 Meter durchschlägig gemacht. Der weiteste Streckenpunkt der Sohlen Stollenorte wurde bis zu 320-350 Meter aufgewältigt. Am 1. September des Jahres 1924 kam es zu einem Wassereinbruch, der von den Alten Strecken (Alter Mann) und Abbauen, die von unseren Altvodern getrieben worden. Der Schacht lief voll Wasser bis auf 61 Meter von der Rasenbankkante Alles Gezähe (Werkzeug und Lohren) was sich in der Grube befand war abgesoffen. Erstnach zwei Monaten gelang es, den Schacht wieder ohne Pumpen (nur mit Saughebelkraft) fahrbar zu machen bis zur 193 Meter Sohle , und ist nur mit dem sogenannten Skippkübel leergezogen worden. 32.000 Kubikmeter Wasser wurde zu Tage gefördert, bis die untere Sohle wieder befahrbar war. Im Juni 1925 wurde der Betrieb eingestellt und die ganze Belegschaft bis auf einige Leute, welche die Grube vom Wasser freihielten, entlassen. In der Zwischenzeit baute man eine Pumpe auf der 148 Meter Sohle ein, welche das Wasser von dem Zulauf des Einbruchs herauf pumpte. Auf der 193 Meter Sohle war der Zulauf von Sohlenwasser ganz minemal. Die 148 Meter Sohle hielt man bis zum 20.Juli 1926 vom zulaufenden Wässern frei, dann stieg dasselbe bis auf die Höhe des Schmidten-Stollens. Nachdem auch die letzte Mannschaft entlassen war, überdeckte man den Schacht mit einer starken Betonplatte. Die Belegschaft war bei der Erstaufwältigung 40 Mann stark und stieg nach einiger Zeit auf 100 Mann, ging dann wieder etwas zurück auf etwa 70 Mann, welche bis zu Zusammenbruch der Fichtelgold A.G. beschäftigt waren. Als Bergbeamte waren angestellt: ein Direktor, Diplom Bergbauingeneur Michael Brüll aus Offenbach a/Main. Ein stellvertretender Direktor: Ingeneur Kegler am Anfang, dann Ingeneur Mayer Ein Obersteiger: Ferdinand Stockschläger Ein Steiger: Richard Hänschen aus Hersdorf Und ein Probierer: Martin Wunderlich aus Brandholz. Vorhanden waren: eine Fördermaschine, zwei Kompressoren eine moderne Schmiede und Schlosserei, sowie ein Schmelzofen, wo sämtliche Proben analysiert wurden. Mit diesem Zusammenbruch ist ein uraltes Bergbaurevier wieder auf wier weiß wie lange zu einem Stillstand verurteilt. Obwohl festgestellt wird, daß in diesem Bergbaurevier tatsächlich goldhaltiges Erz vorhanden ist, ist es trotzdem fast unbegreiflich, warum man die Schätze hier nicht hebt. Schon von früherer Zeit her dürfte der schwere Vorwurf sein, daß man sich zeitweise nicht eimal die Mühe gab, die vorhandenen edlen Kiese von deren Anwesenheit man wusste, zu fördern. Das Brandholzer Tal selbst ist eine Verwefung, welche bis unter den Rasen, nachdem aber bis jetzt noch niemand soweit vorkam, konnte die Verwerfung bis jetzt noch nicht ausgerichtet werden. Die Alten konnten den Erzgang auf die Hirchleiten zu und dem Frankenberg nicht finden, weil der Berggeologie mal überkippt sein muß, konnten die Alten durch Geröll anscheinend auch keine Schürfgräben werfen. Goldkronach! Jahrhunderte lang ging diesem wohllautendem Wort ein Glanz aus und ein Ruhm, der weit über Frankens Grenzen hinausstrahlte und den Namen Goldkronach in allen deutschen Gauen verkündete, bis vor einem Menschenalter dieser Ruhm verblasste und erstarb. Der Krieg mußte kommen und die Not der Zeit, um den Namen Goldkronach der Vergessenheit zu entreißen, denn gerade in dieser Zeit begann der Name und die Bedeutung Goldkronachs allgemein wieder aufzuleuchten. Bei Beginn des Bergbaubetriebes der Fichtelgold A.G. hoffte man, daß der Name Goldkronach wieder zum alten Ruhm und Glanz kam, aber diese so sehnlichste gewünschte Hoffnung wurde schon nach kurzer Zeit wieder durch den Zusammenbruch des Goldbergbaubetriebes in Brandholz zu nichte. Im August des Jahres 1926 ging man neuerdings daran, in der Galgenleite einen Betrieb aufzunehmen es wurden auch auf Grund der Muthungen vom 25. respe. 31. August 1926 der Gewekschaft Goldkronach unter dem Namen âœGoldkronachâ, Bergwerkseigentum in einem Felde von 200 Hektar verliehen. Zur Zeit wo diese Zeilen geschrieben wurden, steht aber auch dieser neue Betrieb schon geraume Zeit still, und man darf gespannt sein wie hoch sich der neu aufgenommenen Goldbergbau in Goldkronach für die Zukunft weiter entwickelt 21.August 1927 Michael Brandner
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Ansprache des Aufsichtsratsvorsitzenden, Kommerzienrat Ludwig Wittmann Stuttgart Hochverehrte Festversammlung! Liebe Freunde und Mitarbeiter! Wenn die Wichtelmännlein, die alten Schutzgeister des Bergbaus, heute aus ihren goldenen und silbernen Kämmerlein aus den Tiefen unserer Mutter Erde heraufschauen in unseren Kreis und sie mit Staunen sich überzeugen, was wir hier alles geschafft haben, und was wir noch vorhaben, dann werden sie vergnügt mit den Äuglein zwinkern und mit fröhlichem âœGlück - Aufâ Schlägel und Eisen erklingen lassen zum Zeichen ihres Beifalls über die Fortsetzung ihres vor Jahrtausenden begonnenen Werk. Das Fichtelgold, das sie uns treulich gehütet und bisher nur in bescheidener Menge heraufgegeben haben, weil die Menschen es nicht verstanden, aus dem kostbaren Schatz mehr zu gewinnen, es wird ja nun reichlicher gespendet werden, als Segen des Bergbaus zum Heil der Menschheit. Wir haben gelernt, den Schätzen der Natur schaffend und strebend näher zu kommen. Wir haben uns die Kunstfertigkeit erworben, die spröden Gaben der kargenden Unterwelt reicher fließen zu lassen. Uns ist das beste, und zuverlässigste Heilmittel geworden gegen Deutschlands große Not und Armut, die Zauberkraft des Goldes, an dem alles hängt und nach dem sich alles drängt im Leben, Freund und Feind. Wir stehen hier, in unserem ganzen Innern erfüllt von der felsenfesten Überzeugung, daß hier ein Gesundbrunnen fließt für die wirtschaftliche und damit auch ideelle Genesung Deutschland, daß wir eine der Quellen besitzen und neu gefaßt haben, aus der uns die Kraft werden soll zur Befreiung des deutschen Vaterlandes aus dem Joche der Knechtschaft und aus den Banden heroldischer Fronarbeit. Und wie unsere ursprünglichen und letzten Kräfte gleichermaßen zurückgehen auf die Veredlung des Körperlichen durch das Geistige, wie die Idee stärker ist als alles Materielle, wie das Moralische ( nach dem bekannten Wort des schwäbischen Aestheten Friedrich Theodor Vischer) âœsich selbst verstehenâ, so stoßen wir bei seinem Rückblick über den bisherigen Entwicklungsgang unseres Werkes auf nichts Geringeres als die treibende Kraft der drei Kardinaltugenden, die in allen Religionenund zu allen Zeiten als die ersten Tugenden galten, auf die sieghafte Macht des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Ja, liebe Freunde, wir haben von Anfang an geglaubt, an die Goldschätze im Fichtelgebirge und anunseren Schacht. Wir haben den Glauben nicht blindlings übernommen, wie Kinder mit
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Fritz Zürl schrieb am 17.8.1988: Zur Geschichte der Gold-und Fürstenzeche im Goldkronacher Revier
1853 âœein Besuch im Goldkronacher Bergbaugebietâ veröffentlicht von Dr. Singer im Siebenstern 2/1961 Der Besucher Dr. Winterling beschreibt anschaulich die Arbeitsweise des Waschwerks. 1856 Antimonnachfrage groß: Weiters Waschwerk vorgesehen 17. 10. Bergbau in Erbendorf geht in Gewerkschaft über. 1857 19.2. âœErbendorfer und Brandholzer Erzbergbau und Hüttengewerkschaftâ 1859 Oktober âœErbendorfer Bergbauhüttenvereinâ Seit 1857 : Abbau nur noch auf Antimon, auf Gold eingestellt. 1860 25. 7. Aktiengesellschaft: Hauptaktionäre: Bayrischer Staat, Hofbankier Jos. v. Hirsch, München Freiherr v. Cramer-Klett, Nürnberg u.a. Bergmeister in Brandholz:, ( Hahn ) Vertreter in Erbendorf :(Ostler, Obereifahrer) 1860-1864 : Ausbäute Jährlich etwa 300 Zentner Antinon 1865 Protokoll: Einschätzung der Gebäude und Grundstücke 1866 16.4. 1866 Jos. v. Hirsch ersteht als Aktionär des Erbendorfer Bergbau- und Hüttenvereins u. a. die Brandholzer Bergbaugebäude und Grundstücke einschließlich der Mutung 1867 Verkauf des Zechenhauses usw. mit Grund an Karl Steger 1874 Verkauf des Pochwerkes, Schmelzhütte usw. ohne Mutung an Karl Steger 1906 ab da Bergdirektor Otto Heer bereitet neuen Bergbau vor 1919 Zusammenkunft von Otto Heer, Dr. Favreau mit mehreren Persönlichkeiten in Brandholz (im alten Zechenhaus Unterer Scheibenschacht) 1920 Gründung der Aktiengesellschaft âœFichtelgoldâ 1920 Pochwerk, Schmelzhütte, Kohlenhaus, Erzsturzplatz verkaufen Geschwister Steger an Fritz Mösch, Elektriker. Beginn der Stromversorgung in Brandholz. 1922 Fichtelgold AG kauft obige Grundstücke und Gebäude, verpflichtet sich zur weiteren Stromversorgung.
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Fritz Zürl schreibt am 17.8. 1988: Zur Geschichte der Gold- und Fürstenzeche im Goldkronacher Revier Der Tiefe Fürstenstollen (Christian Ernst Stollen) und seine Schächte
1363/1400   Der untere Scheibenschacht mit den ersten Licht- , Luft- und           Förderschächten genannt, die zum Christian Ernststollen gehören. 1607    Bergmeister Marcel Heß: Der untere Scheibenschacht, âœwo jetzt alle F örderung gehalten wird, ist krankâ. 1614   Voigt Dresselscher Riß der Alten Gold- und Fürstenzeche; Unterer Scheibenschacht mit Fahr- und Förderschacht, Scheibe für Scheibenknechte 1722   Beuyel : Markscheiderrisse im Vergleich mit der Trommleschen Charte 1773    Schönauer- Plan: Verlegung des Bergbaus nach Süden 1786    Grund - und Saigerriß über Schmidtenstollen und Fürstenzeche, sowie Tagzug von den ehemaligen Christians Stollen. 1785    Hofmeister Füssel mit Zöglingen im Schmidtenstollen. 1794/1795 Drei Humboldt Briefe : Probieranstalt, -gewichte. 1797     Riemann : Grund- und Seigerriß der Fürstenzeche. 1794/1802 Pochwerk, Röstofen, Erzmühle gebaut 1803    Generalbefahrungs- protokoll Goldkronach, die Fürstenzecher Wäsche betr. 1827/1828 Wiedergewältigung des Tiefen Christian Stollen durch bayrischem Staat, Auftrag an Bergamt Wunsiedel in Brandholz, Protokoll 1828    Pläne und Schriften über Tiefen Christians Stollen 1830/1832 Winkelbuch , Markscheideraufnahmen 1836     Goldkronacher Stadtbrand und seine Folgen, Bericht des Bergamtes Wunsiedel in Brandholz 1837     Die Fläche der Spießglasgrube Fürstenzecher Trümmer (Schmidtenschacht) wird vom bayrischen Staat beträchtlich erweitert, 1831 hatte er bereits die Schickung Gottes- Zeche von Eigenlöhnern übernommen. 1844    Funkt, Christ. Schmidt: Grund- und Seiger- und Quer-riß über die  Spießglanzzeche Fürstenzecher Trümmer. 1849     Antimon- Fund am Flügelort Schickung Gottes 1851 Protokoll, Betrieb, Hebung Aerarial Bergbaus Zechenhaus 28.6. 1651 1851   bayr. König Maximilian II. am 9.7. 1851 hielt sich 2 Stunden im Zechenhaus des           Unteren Scheibenschachtes auf, b
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August Sieghardt aus Nürnberg schrieb 1933 Wiederaufnahme des Bergbaus bei Brandholz Kürzlich hörte man, daß in Stuttgart eine neue Gesellschaft mit 6000 Anteilen errichtet worden sei, die die alten Bergschächte der alten ehemaligen, 1920 gegründeten âœBergbau Aktiengesellschaft Fichtelgoldâ in Brandholz bei Berneck i.Fi. erworben hat und die Gewinnung von Gold, Silber Antimon und andere Erzen in ihren 463 Hektar umfassenden Grubenfeldern im Fichtelgebirge wieder aufnehmen will. Nicht nur im Fichtelgebirge, sondern auch im übrigen Bayern wird man diese Mitteilung mit einiger Bewunderung aufnehmen, denn alles, was man bisher, besonders in den letzten zehn Jahren, über das Wiederaufleben des Gold- und Silberbergbaus im Fichtelgebirge und über die Entwicklung dortiger Bergbaugesellschaften gehört hat, war nicht dazu angetan, das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit der Öffentlichkeit zu diesem Industriezweig zu befestigen. Es gab mehr Endtäuschungen als Erfolge, und nicht nur Hunderttausende, sondern Millionen wurden bei diesem mit großer Hoffnungen begonnenen Versuchen, im Fichtelgebirge nach Gold und Silber zu graben, verloren. Es ist seltsam, daß der mehr als tausendjährige Traum von ausgiebigen Goldadern in dieser Gegend auch heute noch Anhänger findet. Die allerersten Schürfungsversuch nach Gold wurden im Fichtelgebirge schon im neunten Jahrhundert , also vor rund elfhundert Jahren, unternommen. Mittelpunkt war das Städtchen Goldkronach, das jahrhundertelang das ersehnte Ziel aller Goldsucher war. Unter der Regierung des Burggrafen Friedrich V. , der Goldkronach zur Stadt erhob, wurde hier, am sogenannten Goldberg, ein regelrechter Goldbergbau betrieben, der in der Zeit von 1365 bis 1430 seine Blütezeit erlebte und zu den kühnsten Hoffnungen berechtigte. Obwohl das eindringende Wasser die völlige Ausnutzung der Gruben verhinderte, ergab sich bei den Schürfungen ein Reinertrag von 2400 rheinische Gulden pro Woche. Am ergiebigsten erwies sich die sogenannte Fürstenzeche bei dem Dorfe Brandholz. Unter den fremden Goldsuchern, die ins Fichtelgebirge kamen, waren die Walen, das heißt die Welschen, stark vertreten. Kriegszeiten, wie der Hussitenkrieg und der 30 jährige Krieg, sowie die Entdeckung von Goldfeldern im Ausland, ließen den Goldbergbau im Fichtelgebirge in den Hintergrund treten. Erst der Bayreuther Markgraf Georg Friedrich weckte (im 16. Jahrhundert) den Bergbau zu neuem Leben, wobei er sich allerdings mit erheblich geringeren Erträgnissen an Gold zufrieden geben mußte. Im Jahre 1611 ergab die Grube âœFürstenzecheâ nur noch 15 Mark reines Gold, wobei allerdings 1 Mark Gold gleich 125 Gulden bedeutete. Ende des 17. Jahrhunderts kam das Brandholzer Goldbergwerk neuerdings in Schwung: Markgraf Christian Ernst von Bayreuth ließ aus dem Brandholzer Gold Doppelducaten mit seinem und sogar seiner Gattin Bildnis prägen, die Rückseite zeigte den von der Sonne bestrahlten Goldberg mit der Umschrift: âœEs kreisen die Berge und es wird vollendetes Gold geborenâ. Als später das Land Preußen Eigentum der bayreuthischen Lande wurde, beauftragte es den berühmten Naturforscher Oberbergrat Alexander von Humboldt mit der Leitung des Goldbergbaus im Fichtelgebirge. Dieser ließ mehrere Schächte graben, die aber kein nennenswetes Ertägnis lieferten. Außer Gold und Silber grub man jetzt auch Antimon. Als die Stadt Goldkronach bayrisch wurde, da lag die âœFürstenzecheâ bereits verlassen da. Die preußische Regierung hatte schon Anfang des 19. Jahrhunderts die Bergwerke im Fichtelgebirge wegen Unrentabilität für verschiedene Bergleute freigegeben. In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts versuchte die bayrische Regierung, den Goldkronacher Bergbau wieder aufzunehmen, sie hatte damit aber kein Glück. Denn im Jahre 1856 betrug die Goldgewinnung nur noch 4357 Gulden, das war weniger als die Unkosten verschlangen. Aus dieser Zeit stammen zwei Golddukaten, die auf Veranlassung König Maximilian II. als Probestücke geprägt wurden und die Inschrift trugen: âœAus dem Bergbau bei Goldkronachâ. Sie gehören heute zu den größten Seltenheiten der Münzkunde. Im Jahre 1865 wurde der staatliche Goldbergbau im Fichtelgebirge endgültig eingestellt. Die in späteren Jahrzehnten von privater Seite erfolgten Schürfungen nach Gold blieben infolge einer gewissen Systemlosigkeit in den Anfängen stecken. Da machte plötzlich im Jahre 1920 das Brandholzer Goldbergwerk wieder von sich reden. Von einer Anzahl Kapitalisten wurde die schon erwähnte âœBergbau-Aktiengesellschaft Fichtelgoldâ mit dem Sitz in Brandholz gegründet, mit dem Zweck, das im Fichtelgebirge an mehreren Stellen gefundene Gold bergmännisch zu gewinnen. Die genannte Gesellschaft hat nach sorgfältigem Studium der alten Gänge und auf Grund zahlreicher geologischer Analysen den Goldbergbau tatsächlich aufgenommen und dabei die Feststellung gemacht, daß der Goldgehalt der Quarzgänge in diesem Gebiet im Durchschnitt 6 - 7 Gramm pro Tonne Gestein ergibt, was ungefähr den Verhältnissen in südafrikanischen Goldbergwerken entspricht. Im April 1921 wurde in Brandholz mit der Abteufung eines 200 Meter tiefen Schachtes begonnen, des âœLudwig-Wittmann-Schachtesâ, der 1922 fertiggestellt war. In dem mit 15 Stempel versehenen Pochwerk zu Brandholz wurde das Rohmaterial zu feinem Staub verarbeitet, der mit Wasser vermischt über quecksilbrige Kupferplatten geleitet wurde. Während des Abfließens sanken die schwereren Goldteilchen zu Boden und wurden vom Quecksilber aufgenommen. Aus dem Überzug der Kupferplatten und dem in den Bottichen befindlichen Material wurde im Schmelztiegel dann das reine Gold gewonnen. In der Inflationszeit standen die Aktien der Gesellschaft âœFichtelgoldâ ungemein hoch im Kurs. Aber schon im Jahre 1925 geriet die Firma in Konkurs! Das Aktienkapital von 2,2 Millionen Goldmark war restlos verloren, weil sich der kostspielige Betrieb nicht rentierte. Die Ausbeute an Gold war viel zu gering; dazu stieg mitunter das Wasser in den Schächten bis zur 45 Meter Sohle. Da überließ man die Brandholzer Goldgrube allmählich ihrem Schicksal. Es wurde still um sie, um das Gold im Fichtelgebirge....... Möge die jetzige neue Firmengründung mehr Glück haben und der armen Bevölkerung des Fichtelgebirges Arbeit, Brot und Gold bringen!!!
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Bergbaubetrieb der Fichtelgold A. G. Brandholz von Michael Brandner Schuhmachermeister in Goldkronach 1927 aus der Sammlung Rudof Günther Wein
Nachdem im Jahre 1861 der staatliche Bergwerksbetrieb im âœGoldkronacher Goldbergrevierâ durch die bayrische Regierung eingestellt war,  trat im Bergbaubetriebe im dasigen Revier eine ziemlich lange Pause ein. Nach einigen schwachen Versuchenging erst im Jahre 1907 wieder ein eigentlicher Betrieb an, darauf kam wieder Leben in dieses Bergbaurevier. Der damalige Leiter Direktor Otto Heer ging vorerst mit seinen Leuten nur den alten Strecken nach, die Arbeiten wurden vermutlich beim âœSchmidten-Stollenâ und der âœSilbernen-Roseâ, sowie bei der âœSchickung-Gottesâ angefangen, die alten Strecken wurden zugerichtet. Nachdem durch den im Jahre 1914 ausgebrochenen Weltkriege und besonders nach Beendigung desselben das Geld ausging, verband er sich mit dem Bankdirektor Ludwig Wittmann aus Stuttgart. Man ging auch da noch den alten Strecken nach und gründete die Bergbau A.G. Fichtelgold in Brandholz. Bis zum Jahre 1920 machte man keine weiteren Versuche , als die alten Strecken auszurichten, bis in diesem Jahr der Diplom Bergingeneur M. Brüll bei der Gesellschaft als Direktor angestellt wurde, welcher 10 Jahre als Bergbaufachmann bei Wittwatersrad in Transvaal angestellt war und im Bergbaubetrieb und besonders im Goldbergbau große Erfahrungen hatte. In einer im Jahre 1920 in Stuttgart stattgefundenen Aufsichtsratssitzung machte derselbe den Vorschlag, daß, wenn die Grube etwas werden solle , müßte ein neuer Schacht geschlagen werden, dieser müßte so tief sein, daß man unter die alten Abbaustrecken mit seiner Teufe kommen und müßte so tief sein, daß man unter die alten Abbaustrecken neue Strecken nach verschiedenen Richtungen Gänge treiben könne, um festzustellen, ob der Erzgang der Teufe nach durchgeht. Dieser Bergbaufachmann hatte also gleich zu Anfang den richtigen Standpunkt vertreten, daß unbedingt ein neuer und tieferer Schacht geschlagen wird, welcher unter den alten Abbaustrecken aufgewältigt, um rentablere Ausbeute möglichkeiten zu bekommen. Im Oberfränkischen Kreisarchiv zu Bamberg befindet sich die sogenannte Kretschmannsche Berghistorie, welche von dem bekannten Bergmeister und Bergrat Hans Kretschmann stammt, in diese hat anscheinend im 18. Jahrhundert eine andere hand folgendes eingetragen âœDas ist eben das Unglück, daß man in Bayreuth keinen tiefen Schacht schlagen will!â Der Vorschlag Brülls wurde in der damaligen Aufsichtsratssitzung in Stuttgart angenommen und man begann allmählich mit den Vorarbeiten zum später entstandenen âœLudwig Wittmann Schachtesâ, welcherin Richtung der Brandholzer Schule, das heißt unterhalb dieser geschlagen wurde. Durch Wünschelruten-Gänger ist festgestellt worden, daß in der Richtung der Brandholzer Schule westlich davon, müßte der Erzgang auf 25-30 Meter vom Schacht entfernt sein muß. Nun begannen die energischen Arbeiten, es wurden über 30 Meter gehauen, und der Erzgang war noch nicht vorgefunden worden, man hat zwar eine Kluft durchbrochen, die einer Verwerfung ähnlich sah, aber ein Wünschelrutengänger der Grube hat festgestellt, daß der Erzgang 8 Meter hinter der Abbaustelle, wo die Alten aufgehört hatten, sein müßte.. Man hieb dort an, setzte den ersten 8 Meter noch weitere 8 Meter dazu, und zwar so lange, bis es schließlich 60 Meter wurden, aber der von einem Erzgang war immer noch nichts zu sehen. Erst durch die Befahrung der Abbaustelle durch den âœGeologischen Geheimrat Krusch aus Berlinâ, wurde auf dessen Gutachten hin die Arbeit eingestellt, da das Gutachten Krusch dahin lautete, daß das Gebirge nicht danach aussehe, als wenn hier ein Erzgang vorhanden wäre Nun wurde schließlich noch den sogenannten Haupterzgang ein Querschlag getrieben, welcher nach Berechnung der Grubenbeamten , 200 Meter davon und 30 Meter Einfall wurde der Erzgang angehauen, jedoch war er an dieser Stelle sehr schmal, aber gleich nach der Vorrichtung nach Süden sowohl als auch nach Norden, schloß sich der Erzgang sehr schön auf.. Die Gesellschaft hatte in Hußdorf in Schlesien noch ein Goldbergwerk, man wollte mit dem dortigen Gewinn das Brandholzer Werk finanzieren und zu einem rentablen, modernen Bergwerksbetrieb ausbauen. Nach mehreren Versuchen und nach einigen Monaten stellte es sich heraus, daß die Erzvorräte in Brandholz durch die Vorrichtung denen des Hußdorfer Werkes weit übertrafen und man entschloß sich daher, die Brandholzer Grube in Betrieb zu setzen und die Aufbereitungsbaue in Hußdorf weiter zu unterhalten. Ein Teil der bereits in brandholz gewesenen Maschinen wurden nach Hußdorf gesandt, aber schon nach Verlauf eines Jahres wieder nach Brandholz zurückgeholt. Es begann nun die Vorbereitung zum Ausbau des âœLudwig-Wittmann Schachtesâ und wurde derselbe 1921 in Angriff genommen, im April 1922 war dessen Teufe bereits auf 200 Meter vorgetrieben. Auch begann man 1922 mit dem Bau der Aufbereitungsanlage und im Juni 1923 waren diese soweit fertiggestellt, daß sie in Betrieb genommen werden konnten. Schon hier wurde bei den Goldbergwerksbetrieb der Fichtelgold A.G. Brandholz der erste große Fehler gemacht, daß man die Untertagearbeiten während des Baues der Aufbereitungsanlage gänzlich einstellte, während diese eigentlich weiter betrieben hätten werden müssen. Daß man die Arbeiten untertage nicht einstellen, sondern mit Hochdruck hätte betreiben sollen, geht daraus hervor, um eine modern angelegte Grube rentabel zu machen , müßte vor allem genügend Erz aufgeschlossen sein. Man hatte zum Beispiel die Goldgruben in Südafrika vorgerichtet, daß maneine neue Aufbereitungsanlage gebaut wurde, in der grube Hundrttausende von Tonnen Erz vorgerichtet hatte. Wenn auf diese Weise auch in Brandholzer Betrieb verfahren worden wäre, so hätte man eher Zeit gehabt, Experimente zu machen und was für eine Aufbereitungsanlage am Besten erforderlich gewesen wäre. so wurde aber alles überstürzt. Zu Ende 1922 oder Anfang 1923 wurden 15 Tonnen aufgeschlossenes Erz einschließlich Quarz an das Grussonwerk in Buckau gesandt um nach diesem Erz die genau passende Aufbereitungsanlage herstellen zu lassen. Eben dadurch daß während des Baues der Anlage die Untertagearbeiten eingestellt wurden, war man der Meinung daß das Gold nur im Quarz wäre, was aber durch die spätere Analyse Widerlegt und nachgewiesen wurde, daß der Goldgehalt auch im Schiefer und zwar teilweise sogar stärker und höher vorhanden war als im Quarz. Da man aber die Schliche vom Quarz zum genauen Bau der Aufbereitungsanlage eingesandthatte, war die Folge davon, daß diese Aufbereitungsanlage welche in Buckau konstruiert wurde für den Erzgang in Brandholz völlig unbrauchbar war. Nun stellte man zwar mehrere Versuche und Experimente an um für die Brandholzer Grube die passende Aufbereitungsanlage herauszubringen. Diese erforderte natürlich einen kollosalen Kostenaufwnd, welcher nicht aufzubringen war und es ging daher der Betrieb in Brandholz anstatt vorwärts, ständig rückwärts. Die Aufbereitungsanlage, welche in Buckau konstuiert wurde, war das sogenannte Amalgam Verfahren (Amalgamations-Verfahren mit Quecksilber) das ist ein Verfahren wo die Trübe überKupferplatten läuft. Diese Kupferplatten werden mit Quecksilber bestrichen, das feine Gold wird vom Quecksilber festgehalten, die Platten wurden, je nachdem die Pochtrübe darüber gelaufen war, mit dem Quecksilber abgeschabt und diese war dann das sogenannte Amalgam. Aber das Ergebnis mit diesem Verfahren war so schlecht, daß nur der dritte Teil des Goldes gewonnen werden konnte, während im Durchschnitt die Grube in Brandholz in der Tonne Erz 6 Gramm Gold enthielt, nur 2 Gramm davon gewonnen werden konnten, das andere Gold wurde mit dem Sand auf die Halde gefahren. Bei dieser Anlage waren 15 Pochstempel vorhanden, wovon jeder dieser Stempel in der Minute bis zu 120 mal herunterfiel. Diese Stempel konnten aber das Erz natürlich nicht so fein zerkleinern, daß alles Gold freigelegt wurde. Da im Sand noch viel Gold vorhanden war, ist es leicht zu erklären, daß bei diesem Amalgam-Verfahren das Gold nicht alles gewonnen wurde, welches im Erz vorhanden war und man da viel Goldverlust zu verzeichnen hatte, dadurch wurde die Grube natürlich unrentabel. Nun ging man dazu über, das Laugeverfahren einzuführen, wodurch bessere Erfolge aber auch nicht erzielt werden konnten, da eben die Aufbereitungsanlage für diese Aufgabe ausgelegt war. Man neigte der Ansicht zu, daß alles zu klein angelegt worden sei und so durch den ständigen Rückschlag sowie den Verlust von 2 drittel Goldgehalt, welcher nicht gewonnen werden konnte und mit dem Sande auf Halde gefahren wurde allmählich der Zusammenbruch der âœFichtelgold A. G. Brandholzâ Wären die Erze in Brandholz richtig aufgeschlossen worden, wie es hätte sein müssen, dann wäre auch höchstwahrscheinlich der Betrieb in eine größere Aktiengesellschaft übergegangen, leider hatte man nichts auf der Hand gehabt, um zu beweisen was für Menge Erz die Brandholzer Gruben wirklich enthalten. Der âœLudwig Wittmann-Schachtâ steht auf einer Höhe von ca. 520 Meter über Meeresspiegel mit seiner Rasenbankkante! Der Schacht wurde bis zu einer Teufe von 100 Lachter = 200 Meter abgeteuft Die tiefste Sohle wurde in 193 Meter angelegt, darunter der Pumpensumpf. Die zweite Sohle wurde bei 148 Meter und die Oberste , die letzte Sohle bei 107 Meter angeschlagen. Das Gangstreichen dieser Sohlen verliefen von Nord nach Süd. Der Schmidten-Stollen wurde in einer Teufe von 43 Meter durchschlägig gemacht. Der weiteste Streckenpunkt der Sohlen Stollenorte wurde bis zu 320-350 Meter aufgewältigt. Am 1. September des Jahres 1924 kam es zu einem Wassereinbruch, der von den Alten Strecken (Alter Mann) und Abbauen, die von unseren Altvodern getrieben worden. Der Schacht lief voll Wasser bis auf 61 Meter von der Rasenbankkante Alles Gezähe (Werkzeug und Lohren) was sich in der Grube befand war abgesoffen. Erstnach zwei Monaten gelang es, den Schacht wieder ohne Pumpen (nur mit Saughebelkraft) fahrbar zu machen bis zur 193 Meter Sohle , und ist nur mit dem sogenannten Skippkübel leergezogen worden. 32.000 Kubikmeter Wasser wurde zu Tage gefördert, bis die untere Sohle wieder befahrbar war. Im Juni 1925 wurde der Betrieb eingestellt und die ganze Belegschaft bis auf einige Leute, welche die Grube vom Wasser freihielten, entlassen. In der Zwischenzeit baute man eine Pumpe auf der 148 Meter Sohle ein, welche das Wasser von dem Zulauf des Einbruchs herauf pumpte. Auf der 193 Meter Sohle war der Zulauf von Sohlenwasser ganz minemal. Die 148 Meter Sohle hielt man bis zum 20.Juli 1926 vom zulaufenden Wässern frei, dann stieg dasselbe bis auf die Höhe des Schmidten-Stollens. Nachdem auch die letzte Mannschaft entlassen war, überdeckte man den Schacht mit einer starken Betonplatte. Die Belegschaft war bei der Erstaufwältigung 40 Mann stark und stieg nach einiger Zeit auf 100 Mann, ging dann wieder etwas zurück auf etwa 70 Mann, welche bis zu Zusammenbruch der Fichtelgold A.G. beschäftigt waren. Als Bergbeamte waren angestellt: ein Direktor, Diplom Bergbauingeneur Michael Brüll aus Offenbach a/Main. Ein stellvertretender Direktor: Ingeneur Kegler am Anfang, dann Ingeneur Mayer Ein Obersteiger: Ferdinand Stockschläger Ein Steiger: Richard Hänschen aus Hersdorf Und ein Probierer: Martin Wunderlich aus Brandholz. Vorhanden waren: eine Fördermaschine, zwei Kompressoren eine moderne Schmiede und Schlosserei, sowie ein Schmelzofen, wo sämtliche Proben analysiert wurden. Mit diesem Zusammenbruch ist ein uraltes Bergbaurevier wieder auf wier weiß wie lange zu einem Stillstand verurteilt. Obwohl festgestellt wird, daß in diesem Bergbaurevier tatsächlich goldhaltiges Erz vorhanden ist, ist es trotzdem fast unbegreiflich, warum man die Schätze hier nicht hebt. Schon von früherer Zeit her dürfte der schwere Vorwurf sein, daß man sich zeitweise nicht eimal die Mühe gab, die vorhandenen edlen Kiese von deren Anwesenheit man wusste, zu fördern. Das Brandholzer Tal selbst ist eine Verwefung, welche bis unter den Rasen, nachdem aber bis jetzt noch niemand soweit vorkam, konnte die Verwerfung bis jetzt noch nicht ausgerichtet werden. Die Alten konnten den Erzgang auf die Hirchleiten zu und dem Frankenberg nicht finden, weil der Berggeologie mal überkippt sein muß, konnten die Alten durch Geröll anscheinend auch keine Schürfgräben werfen. Goldkronach! Jahrhunderte lang ging diesem wohllautendem Wort ein Glanz aus und ein Ruhm, der weit über Frankens Grenzen hinausstrahlte und den Namen Goldkronach in allen deutschen Gauen verkündete, bis vor einem Menschenalter dieser Ruhm verblasste und erstarb. Der Krieg mußte kommen und die Not der Zeit, um den Namen Goldkronach der Vergessenheit zu entreißen, denn gerade in dieser Zeit begann der Name und die Bedeutung Goldkronachs allgemein wieder aufzuleuchten. Bei Beginn des Bergbaubetriebes der Fichtelgold A.G. hoffte man, daß der Name Goldkronach wieder zum alten Ruhm und Glanz kam, aber diese so sehnlichste gewünschte Hoffnung wurde schon nach kurzer Zeit wieder durch den Zusammenbruch des Goldbergbaubetriebes in Brandholz zu nichte. Im August des Jahres 1926 ging man neuerdings daran, in der Galgenleite einen Betrieb aufzunehmen es wurden auch auf Grund der Muthungen vom 25. respe. 31. August 1926 der Gewekschaft Goldkronach unter dem Namen âœGoldkronachâ, Bergwerkseigentum in einem Felde von 200 Hektar verliehen. Zur Zeit wo diese Zeilen geschrieben wurden, steht aber auch dieser neue Betrieb schon geraume Zeit still, und man darf gespannt sein wie hoch sich der neu aufgenommenen Goldbergbau in Goldkronach für die Zukunft weiter entwickelt 21.August 1927 Michael Brandner
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Jede Sohle ist hier farbig gezeichnet, so erkennt man die verschiedenen Strecken dieser Anlage
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Bei Holzfällarbeiten auf dem ehemaligen Zechengelände fiel ein größerer Baum auf einen am Schacht stehenden Birkenbäumche, dies wurde samt Wurzeln ausgerissen und ein Loch war zu sehen. Der damalige Besitzer rief das Bergamt Bayreuth an und bat um Rat zur Sicherung des entstandenen Loches. man kam überein, daß die noch im Mutungsrecht liegende Firma Pegasus hier durch betonieren eines übergstülpten Hutes hier zur Sicherung verantwortilch zeichnete Stefan Hedler aus Bischofsgrün wurde beauftragt, den Schacht zu fotografieren, um die Standfestigkeit zu erkunden
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Erzaufbereitung bei der Gold-und Antimonerzzeche Fürstenzeche bei Brandholz
Das aus dem Wittmann-Schacht geförderte Erz wird etwa 7 Meter über der Hängebank automatisch über einen Rost gekippt. Das Grubenklein fällt in den darunter befindlichen Erzbehälter. Die großen Sticke gleiten über den Rost, der eine Spaltweite von 4 cm besitzt, weg und werden in den Gegenüber liegenden Steinbrecher geschaufelt, nachdem vorher die größeren Tonschieferstücke von Hand aussortiert worden sind. Das vom Steinbrecher zerkleinerte Erz fällt ebenfalls in einen darunter befindlichen Erzbehälter. Über dem Rost befinden sich 2 Klappen, die nur während der Bergeförderung geöffnet sind, so daß die Grubenberge mittels der gleichen Kippvorrichtung in die Bergetaschen gestürzt werden können. Auf Hängebanksohle werden die Erze aus den Vorratstaschen in Kippwagen von 0,5 Tonnen Inhalt abgezogen und zum elektrischen Aufzug beim Pochwerk gefördert. Dort werden die Wagen bis zur Höhe des Erzbehälters gehoben, über demselben auf ein Gleis entlang gefahren und ausgekippt. Die Vorratstrichter über dem Pochwerk können etwa 50 Tonnen Erze aufnehmen. Aus demselben gelangt das Erz durch eine automatische Aufgebe Vorrichtung unter die Pochstempel, wo sie unter Beigabe von Wasser zu Sand verpocht werden. Hinter dem Pochwerk in der Höhe der Erzbehälter befinden sich 2 größere Wasserbehälter die zur Versorgung der Aufbereitung mit Betriebswasser dienen, wovon der eine Frischwasser, der andere trübes Wasser, das bereits in der Aufbereitung verwendet war und ständig durch die Rücklaufpumpe zurückgefördert wird, enthält. Es sind 3 Pochstempelsätze mit je 5 Stempeln aufgestellt. Der Raum ist so bemessen, daß noch weitere 2 Pochstempelsätze eingebaut werden können. Die Pochstempel haben ein Gewicht von 450 kg (im neuen Zustande) und eine Fallhöhe von 6 Zoll. Die Hubzahl ist 90 x pro Minute. Die Pochwerkstrübe mit dem zerkleinerten Material muß durch ein Sieb austreten und gelangt alsdann auf die Amalgamiertische. Durch die Siebe wird also die Feinheit der Zerkleinerung im Pochwerk bestimmt. Die Siebplatten sind auswechselbar, so daß mit verschiedener Feinheit gepocht werden kann. Zur Zeit sind Siebe mit einer Maschenzahl von 30 in hohem Grade von der Feinheit der gepochten Erze ab, so soll das 30er Maschensieb ein Goldausbringen von 2,5 Gramm pro Tonne gegenüber 1,5 Gramm bei Verwendung des 20 Maschensiebes ergeben haben. Vor jedem Pochstempelplatz befindet sich ein Amalgiertisch von 3,25 m Länge und 1,5 m Breite. Die selben sind vom Krupp- Grusonwerk in Magdeburg geliefert. Die Hauptmenge des Goldgehaltes soll auf den amalgamierten Kupferplatten zur Ausscheidung kommen, von denen es von Zeit zu Zeit abgenommen wird. Die von den Amalgiertischen abgelaufene Pochwerkstrübe wird in einen Spitzkasten geführt und dort nach Korngröße in 4 Sorten ausgeschieden. Jede dieser Sorten wird auf einem Schüttelherd geleitet zwecks Gewinnung von goldhaltiger Arsenschliche. Die Schüttelherde befinden sich in dem Laugereigebäude. Die 2 älteren Schüttelherde stammen vom Krupp-Grusonwerk, die 2 neuen wurden erst vor einigen Monaten aufgestellt und sind von der Firma Humboldt in Kalk geliefert. Die auf den 4 Schüttelherden gewonnenen Konzentrate werden nach Muldenhütten geliefert und dort weiter verarbeitet. Sie sollen bis zu 30% Arsen und 50 Gramm Gold pro Tonne enthalten. Die von den Schüttelherden abgehenden Berge werden zur Halde geführt. Ein Zwischenprodukt wird zur Zeit nicht gewonnen. Damit ist das gegenwärtige Aufbereitungsverfahren erschöpft, da die früher eingerichtete Laugerei hauptsächlich wegen des großen Tongehaltes der Schlämme praktisch nicht anwendbar war und wieder aufgegeben wurde. Zur Zeit setzt sich also das Ausbringen nur aus den auf den Amalgiertischen und auf den Schüttelherden gewonnenen Produkten zusammen. Die Gesellschaft ist aber gegenwärtig mit einer durchgreifenden Verbesserung und Ausgestaltung der Aufbereitung befasst. Die dazu erforderlichen Einrichtungen sind zum Teil bereits angeliefert und zum Teil bestellt. Danach wird sich der Aufbereitungsgang in folgender Weise verändern: Die Zerkleinerung der Erze wird künftig zum Teil im Pochwerk und zum Teil in einer Trommelmühle erfolgen, die dort zur Aufstellung kommen soll, wo gegenwärtig die Amalgiertische stehen. Die im Pochwerk auf Siebfeinheit 10 bis 20 gebrachten Erze werden dieser Trommelmühle zugeführt und in dieser auf eine Siebfeinheit von 70 bis 80 (Maschenzahl pro Zoll) gemahlen. Dann wird das derartig feingemahlene Material erst auf die Amalgiertische geführt, die in dem Raum zwischen dem Pochwerksgebäude und der Laugerei zur Aufstellung kommen werden. Verschiedene bauliche Änderungen werden dadurch erforderlich. Von den Amalgamiertischen aus wird die Trübe wie bisher in einen vierteiligen Spitzkasten geführt und dort klassifiziert. Die 4 gröberen Sorten werden wie oben auf 4 Schüttelherden behandelt und die Konzentrate gewonnen. Auf den 2 ersten Schüttelherden soll auch ein Mittelprodukt gewonnen werden, welches in einer Huntingtonnmühle weiter aufgeschlossen wird. Das aus der Mühle abgehende Material, sowie die aus den Schüttelherden und dem letzten Spitzkasten abfliesende Trübe wird dann einem der beiden Rührtanks zugeführt, im welchen die einfliesenden Schlämme, die immer noch einen erheblichen Goldgehalt aufweist, mit Cyanatronlauge ausgelaugt werden soll. Als Rührtanks werden die schon seinerzeit in der Laugerei aufgestellten beiden großen Rührbottiche von 6 m Durchmesser und 2,5 m Höhe verwendet. Um eine ausreichende Wirkung der Cyannatronlauge zu erreichen, muß sich das Material in den Rührtanks in ständiger Bewegung befinden, auch ist die Einwirkung der Lauge erforderlich. Dies soll durch den Einbau von Mamutpumpen in die Rührtanks erzielt werden. In jeden Rührtank werden 4 Mamutpumpen auf den Umfang verteilt. Dieselben haben einen Durchmesser von 20 cm und werden mit Pressluft betrieben. Die Trübe wird durch die Pumpen ständig hochgehoben und oben tankential ausgetragen, wodurch eine kreisende Bewegung im Rührbottich erzielt wird. In der Mitte des Rührtanks 1 wird außerdem eine kleine Mamutpumpe von 10 cm Durchmesser angeordnet, mittels welcher die Lauge in den Rührtank 2 hinübergepumpt wird, in dem die Lauge in gleicher Weise in ständiger Bewegung gehalten wird. Aus der Mitte des 2. Rührtanks hebt dann wieder eine kleine Mamutpumpe die Lauge heraus und führt sie in einer Rohrleitung zu den Zellenfiltern. Bei den beiden Zellenfiltern, welche von R. Wolf in Ascherdleben geliefert werden, dienen lediglich zur Filterung der trüben Lauge. Es sind zylinderische Trommeln, welche mit Filtertuch bespannt sind und ganz langsam rotieren. Das Innere der Trommel ist so eingerichtet, daß ständig 2 Drittel des Umfanges einen Unterdruck und 1Drittel Überdruck gegenüber der Atmosphäre aufweisen. Dadurch wird erreicht, daß die Trübe infolge des Vakuums einerseits gegen das Filtertuch gedrückt und eingesaugt wird, andererseits durch den Überdruck eine leichtere Abnahme des Filterschlammes vom Filtertuch ermöglicht wird. Der an der Außenwandung abgesetzte Filterschlamm wird mittels einer Gummiwalze entfernt. Jeder Zellenfilter soll eine Filterfläche von 16 qm erhalten und für eine Erzmenge von 28 Tonnen pro Tag ausreichen. Das klare Filtrat wird weitergeleitet und im weiteren Verlauf mit Zinnstaub, der durch einen Verteiler eingeführt wird, vermengt. Dieses Gemenge wird durch eine elektrisch betriebene Pumpe zum Pochwerk hochgehoben, wo selbst eine Filterpresse zur Aufstellung kommen wird. Auf dem langen Wege zur Filterpresse wirkt der Zinnstaub reduzierend auf die goldhaltige Lauge ein und bewirkt die Ausscheidung des Goldgehaltes. Die Filterpresse wird von der Firma Wegelin & Hübner in Halle nach einem amerikanischen Patent geliefert und enthält eine Filterfläche von 41 qm. In derselben wird die mit dem Zink- und Goldschlamm behaftende Lauge durch Filtertuch hindurchgepresst und dadurch ausfiltriert. Der Zink- und Goldschlamm wird von Zeit zu Zeit entfernt: Das Filtrat wandert in einen oberhalb des Pochwerkes angeordneten Vorratsbehälter und wird von dort aus im ständigen Kreislauf wieder der Aufbereitungsanlage zugeführt. Ein Abfluß non Cyannatronlauge wird durch gänzlich vermieden. Aus der geplanten Betriebsweise ergibt sich, daß künftig das gesamte Betriebswasser der Aufbereitung aus cyannatronhaltiger Lauge bestehen wird und daß daher die Lauge schon unter den Pochstempeln und im ganzen weiteren Aufbereitungsverfahren auf das Erz einwirken kann. Die zirkulierende Lauge wird einen Cyannatrongehalt von etwa 0,1 % erhalten. Man erhofft durch die weitgehende Verkleinerung der Erze und durch die ständige Einwirkung der Lauge im ganzen Aufbereitungsprozess ein erheblich höheres Goldausbringen Cullmann
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