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Ludwig Wittmann-Schacht Wein Signe
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Hier sollte die letzte Lore aufgestellt werden, um den Humboldtweg  aufzuwerten , es sollte auch eine Schautafel hier stehen, um den  geneigten Wanderer zu informieren

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Von der gesamten Bergwerksanlage blieb nur der Sockel des Förderturms  übrig, der daneben noch sichtbare Kreis war der Förderschacht mit einer  Teufe von 200 Meter
Leider hat der Grundbesitzer den nach der Sicherung der Rasenkantenbank ihn durch ein Wochenendhaus überbaut

100 Jahre Ludwig Wittmann-Schacht
Denkschrift
zur Eröffnungsfeier der neuen Pochwerksanlage
am Ludwig Wittmann Schacht zu Brandholz bei Goldmühl

 

Nach der am 28. Juni 1920 erfolgten Gründung der Gesellschaft wurden zunächst die von den Vorbesitzern Direktor Otto Heer
und Dr. Arthur Favreau begonnenen Aufschlußarbeiten in den Grubengebäuden  der”Fichtelgoldzeche ”                                                                                   und “Silbernen Rose“fortgesetzt.
 Das  Hauptgewicht wurde von vornherein auf die goldführende Erzgänge gelegt,  die das Revier der”Fürstenzeche”€ durchstreichen. Durch diese Arbeit  wurde erkannt, daß wir mit dem Erzabbau unter die alten Abbaue gehen  mußten. Zu diesem Zwecke wurde in
der Zeit vom 7. April bis 31. März 1922 der 200 m tiefe Ludwig Wittmann Schacht niedergebracht, der  zunächst den “€Hauptgang”€, den Hauptgolderzträger und den “Kiesgang”€  erschloß.
Die Errichtung der Pochwerksanlage, die Einrichtung des  maschinellen Teils und die Umstellung vom auf den elektrischen Betrieb  erfolgte in der Zeit vom November 1922 bis Juni 1923. Am 26. Juni 1923  konnten 2 Fünfstempelpochwerke (System Grusonwerk) zum ersten Mal in  Betrieb genommen werden.  Ein weiteres Fünfstempelpochwerk befindet sich in Montage und wird in kurzer
Zeit ebenfalls die Arbeit mit aufnehmen.
In der am 28. Juli stattgefundenen Feier der Eröffnung des Pochwerkes  hatten sich über 100  Aktionäre aus allen des Reiches und mehrere  hundert Gäste eingefunden, unter diesen 17 Landtagsabgeordnete, 13  Stadträte der Kreishauptstadt Bayreuth, die Bürgermeister der  benachbarten Städte und Ortschaften., die Vertreter von Kirche und  Schule und der Forstbehörde , sowie zahlreiche Vertreter der Presse
Die bei dieser Gelegenheit gehaltenen beiden bedeutungsvollen Reden des  Aufsichtsratsvositzenden, Kommerzienrat Ludwig Wittmann und des  Generaldirektors Dr. Favreau, die ein anschauliches Bild über die  Geschichte des Unternehmens gewähren, lasse ich im Wortlaut folgen.
Bayreuth, den 31. Juli 1923.

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Ausschnitt aus einer Postkarte
hier sieht man die ehemalige Gesamtanlage des Ludwig Wittmann Schachtes mit Förderturm, Pochwerk, Trafostation und Waschanlage
dies ist alles verschwunden, nur die Halde ist verwachsen übriggeblieben

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Aufführung mit den Zwerglein der Volksschule Brandholz bei der Einweihungsfeier

Bergbaubetrieb der Fichtelgold A. G. Brandholz
von Michael Brandner Schuhmachermeister in Goldkronach 1927
aus der Sammlung Rudof Günther Wein

    Nachdem  im Jahre 1861 der staatliche Bergwerksbetrieb im “Goldkronacher  Goldbergrevier” durch die bayrische Regierung eingestellt war,
     trat im
    Bergbaubetriebe im dasigen Revier eine ziemlich lange Pause ein.
    Nach einigen schwachen Versuchenging erst im Jahre 1907 wieder ein   eigentlicher Betrieb an, darauf kam wieder Leben in dieses  Bergbaurevier. Der damalige Leiter Direktor Otto Heer ging  vorerst mit  seinen Leuten nur den alten Strecken nach, die Arbeiten wurden  vermutlich beim “Schmidten-Stollen” und der “Silbernen-Rose”, sowie  bei der “Schickung-Gottes” angefangen, die alten Strecken wurden  zugerichtet. Nachdem durch den im Jahre 1914 ausgebrochenen Weltkriege  und besonders nach Beendigung desselben das Geld ausging, verband er  sich  mit dem Bankdirektor Ludwig Wittmann aus Stuttgart. Man ging auch  da noch den alten Strecken nach  und gründete die Bergbau A.G.  Fichtelgold in Brandholz.
    Bis zum Jahre 1920 machte man keine  weiteren Versuche , als die alten Strecken auszurichten, bis in diesem  Jahr der Diplom Bergingeneur M. Brüll bei der Gesellschaft als Direktor  angestellt wurde, welcher  10 Jahre als Bergbaufachmann bei  Wittwatersrad in Transvaal angestellt war und  im Bergbaubetrieb und  besonders im Goldbergbau große Erfahrungen hatte. In einer im Jahre 1920 in Stuttgart  stattgefundenen Aufsichtsratssitzung machte derselbe den  Vorschlag, daß, wenn die Grube etwas werden solle  , müßte ein neuer  Schacht geschlagen werden, dieser müßte  so tief sein, daß man unter die alten Abbaustrecken  mit seiner Teufe kommen und müßte so tief sein,  daß man unter die alten Abbaustrecken neue Strecken nach verschiedenen  Richtungen Gänge treiben könne, um festzustellen, ob der Erzgang der  Teufe nach durchgeht. Dieser Bergbaufachmann hatte also gleich zu Anfang den richtigen Standpunkt vertreten, daß  unbedingt ein neuer  und  tieferer Schacht geschlagen wird, welcher  unter den alten  Abbaustrecken  aufgewältigt, um rentablere Ausbeute möglichkeiten zu  bekommen.
    Im Oberfränkischen Kreisarchiv zu Bamberg befindet sich die sogenannte Kretschmannsche Berghistorie, welche von dem bekannten  Bergmeister und Bergrat Hans Kretschmann stammt, in diese hat  anscheinend im 18. Jahrhundert eine andere hand folgendes eingetragen
    “Das ist eben das Unglück, daß man in Bayreuth keinen tiefen Schacht schlagen will!”
    Der Vorschlag Brülls wurde in der damaligen Aufsichtsratssitzung in  Stuttgart angenommen und man begann allmählich  mit den Vorarbeiten zum  später entstandenen “Ludwig Wittmann Schachtes”, welcherin Richtung der  Brandholzer Schule, das heißt unterhalb dieser geschlagen wurde.
    Durch Wünschelruten-Gänger ist festgestellt worden, daß in der Richtung der   Brandholzer Schule westlich davon, müßte der Erzgang auf 25-30 Meter vom Schacht entfernt sein muß.
    Nun begannen die energischen Arbeiten, es wurden über 30 Meter  gehauen, und der Erzgang war noch nicht  vorgefunden worden, man hat zwar eine Kluft durchbrochen, die einer   Verwerfung ähnlich sah, aber ein  Wünschelrutengänger der Grube hat  festgestellt, daß der  Erzgang 8 Meter hinter der Abbaustelle, wo die  Alten aufgehört hatten, sein müßte..
    Man hieb dort an, setzte den  ersten 8 Meter noch weitere 8 Meter dazu, und zwar so lange, bis es  schließlich 60 Meter wurden, aber der von einem Erzgang war immer noch  nichts zu sehen.
    Erst durch die Befahrung der Abbaustelle  durch den  “Geologischen Geheimrat Krusch aus Berlin”,  wurde auf dessen Gutachten  hin die Arbeit eingestellt, da das Gutachten Krusch dahin lautete, daß  das Gebirge nicht danach aussehe, als wenn hier ein Erzgang vorhanden  wäre Nun wurde schließlich noch den sogenannten Haupterzgang ein  Querschlag getrieben, welcher nach Berechnung der Grubenbeamten , 200  Meter davon und 30 Meter Einfall wurde der Erzgang angehauen, jedoch war er an dieser Stelle sehr schmal, aber gleich nach der  Vorrichtung nach Süden sowohl als auch nach Norden, schloß sich der Erzgang sehr schön  auf..
    Die Gesellschaft hatte in Hußdorf in Schlesien noch ein  Goldbergwerk, man wollte mit dem dortigen Gewinn das Brandholzer Werk  finanzieren und zu einem rentablen, modernen Bergwerksbetrieb ausbauen.
    Nach mehreren Versuchen und nach einigen Monaten stellte es sich heraus, daß die Erzvorräte in Brandholz durch die Vorrichtung denen des Hußdorfer  Werkes weit übertrafen und man entschloß sich daher, die Brandholzer  Grube in Betrieb zu setzen und die Aufbereitungsbaue in Hußdorf weiter  zu unterhalten.
    Ein Teil der bereits in brandholz gewesenen Maschinen wurden nach Hußdorf gesandt, aber schon nach Verlauf eines Jahres  wieder nach Brandholz zurückgeholt.
    Es begann nun die  Vorbereitung  zum Ausbau des “Ludwig-Wittmann Schachtes” und wurde derselbe 1921 in  Angriff genommen, im April 1922 war dessen Teufe bereits auf 200 Meter  vorgetrieben. Auch begann man 1922 mit dem Bau der Aufbereitungsanlage  und im Juni 1923 waren diese soweit fertiggestellt, daß sie in Betrieb  genommen werden konnten.
    Schon hier wurde bei den  Goldbergwerksbetrieb der Fichtelgold A.G. Brandholz der erste große  Fehler gemacht, daß man die Untertagearbeiten während des Baues der  Aufbereitungsanlage gänzlich einstellte, während diese eigentlich weiter betrieben hätten werden müssen.
    Daß man die Arbeiten untertage nicht einstellen, sondern mit Hochdruck hätte betreiben sollen, geht daraus  hervor, um eine modern angelegte Grube rentabel zu machen , müßte vor  allem genügend Erz aufgeschlossen sein. Man hatte zum Beispiel die  Goldgruben in Südafrika vorgerichtet, daß maneine neue  Aufbereitungsanlage gebaut wurde, in der grube Hundrttausende von Tonnen Erz vorgerichtet hatte.
    Wenn auf diese Weise auch in Brandholzer  Betrieb verfahren worden wäre, so hätte man eher Zeit gehabt,  Experimente zu machen und was für eine Aufbereitungsanlage am Besten  erforderlich gewesen wäre.
    so wurde aber alles überstürzt.
    Zu Ende 1922 oder Anfang 1923 wurden 15 Tonnen aufgeschlossenes Erz einschließlich Quarz an das Grussonwerk in Buckau gesandt um nach diesem Erz die genau passende Aufbereitungsanlage herstellen zu lassen.
    Eben dadurch daß während des Baues der Anlage die Untertagearbeiten  eingestellt wurden, war man der Meinung daß das Gold nur im Quarz wäre,  was aber  durch die spätere Analyse Widerlegt und nachgewiesen wurde,  daß der Goldgehalt auch im Schiefer und zwar teilweise sogar stärker und höher vorhanden war als im Quarz.
    Da man aber die Schliche vom Quarz zum genauen Bau der Aufbereitungsanlage eingesandthatte, war die Folge  davon, daß diese Aufbereitungsanlage welche in Buckau konstruiert wurde  für den  Erzgang in Brandholz völlig unbrauchbar war.
    Nun stellte man zwar mehrere Versuche und Experimente an um für die Brandholzer Grube  die passende Aufbereitungsanlage herauszubringen.
    Diese erforderte  natürlich einen kollosalen Kostenaufwnd, welcher nicht aufzubringen war  und es ging daher der Betrieb in Brandholz anstatt vorwärts, ständig  rückwärts.
    Die Aufbereitungsanlage, welche in Buckau konstuiert  wurde, war das sogenannte Amalgam Verfahren (Amalgamations-Verfahren mit Quecksilber) das ist ein Verfahren wo die Trübe überKupferplatten  läuft.
    Diese Kupferplatten werden mit Quecksilber bestrichen, das  feine Gold wird vom Quecksilber festgehalten, die Platten wurden, je  nachdem die Pochtrübe darüber gelaufen war, mit dem  Quecksilber  abgeschabt und diese war dann das  sogenannte Amalgam.
    Aber das  Ergebnis mit diesem Verfahren war so schlecht, daß nur der dritte Teil  des Goldes gewonnen werden konnte, während im Durchschnitt die Grube in  Brandholz in der Tonne Erz 6 Gramm Gold enthielt, nur 2 Gramm davon  gewonnen werden konnten, das andere Gold wurde mit dem Sand auf die  Halde gefahren.
    Bei dieser Anlage waren 15 Pochstempel vorhanden, wovon jeder dieser Stempel in der Minute bis zu 120 mal herunterfiel.
    Diese Stempel konnten aber das Erz natürlich nicht so fein zerkleinern, daß alles Gold freigelegt wurde.
    Da im Sand noch viel Gold vorhanden war, ist es leicht zu erklären, daß  bei diesem Amalgam-Verfahren das Gold nicht alles gewonnen wurde,  welches im Erz vorhanden war und man da  viel Goldverlust zu verzeichnen hatte, dadurch wurde die Grube natürlich unrentabel.
    Nun ging man  dazu über, das Laugeverfahren einzuführen, wodurch bessere Erfolge aber  auch nicht erzielt werden konnten, da eben die Aufbereitungsanlage für  diese Aufgabe ausgelegt war.
    Man neigte der Ansicht zu, daß alles zu  klein angelegt worden sei und so durch den ständigen Rückschlag  sowie  den Verlust von 2 drittel Goldgehalt, welcher nicht gewonnen werden  konnte und mit dem Sande auf Halde gefahren wurde allmählich der  Zusammenbruch der “Fichtelgold A. G. Brandholz”
    Wären die Erze in  Brandholz richtig aufgeschlossen worden, wie es hätte sein müssen, dann  wäre auch höchstwahrscheinlich der Betrieb in eine größere  Aktiengesellschaft übergegangen, leider hatte man nichts auf der Hand  gehabt, um zu beweisen was für Menge Erz die Brandholzer Gruben wirklich enthalten.
    Der “Ludwig Wittmann-Schacht” steht auf einer Höhe von ca. 520 Meter über Meeresspiegel mit seiner Rasenbankkante!
    Der Schacht wurde bis zu einer Teufe von 100 Lachter =  200 Meter abgeteuft
    Die tiefste Sohle wurde in 193 Meter angelegt, darunter der Pumpensumpf.
    Die zweite Sohle wurde bei 148 Meter und die Oberste , die letzte Sohle bei 107 Meter angeschlagen.
    Das Gangstreichen dieser Sohlen verliefen  von Nord nach Süd.
    Der Schmidten-Stollen wurde in einer Teufe von 43 Meter durchschlägig gemacht.
    Der weiteste Streckenpunkt der Sohlen Stollenorte wurde bis zu 320-350 Meter aufgewältigt.
    Am 1. September des Jahres 1924 kam es zu einem Wassereinbruch, der von  den Alten Strecken  (Alter Mann)  und Abbauen, die von unseren Altvodern getrieben worden.
    Der Schacht lief voll Wasser bis auf 61 Meter von der Rasenbankkante
    Alles Gezähe (Werkzeug und Lohren) was sich in der Grube befand war abgesoffen.
    Erstnach zwei Monaten gelang es, den Schacht wieder ohne Pumpen (nur mit  Saughebelkraft) fahrbar zu machen bis zur 193 Meter Sohle , und ist nur  mit dem sogenannten Skippkübel leergezogen worden. 32.000 Kubikmeter  Wasser wurde zu Tage gefördert, bis die untere Sohle wieder befahrbar  war. Im Juni 1925 wurde der Betrieb eingestellt und die ganze  Belegschaft bis auf einige Leute, welche die Grube vom Wasser  freihielten, entlassen.
    In der Zwischenzeit baute man eine Pumpe auf  der 148 Meter Sohle ein, welche das Wasser von dem Zulauf des Einbruchs  herauf pumpte.
    Auf der 193 Meter Sohle war der Zulauf von Sohlenwasser ganz minemal.
    Die 148 Meter Sohle hielt man bis zum 20.Juli 1926 vom zulaufenden Wässern  frei, dann stieg dasselbe bis auf die Höhe des Schmidten-Stollens.
    Nachdem auch die letzte Mannschaft entlassen war, überdeckte man den Schacht mit einer starken Betonplatte.
    Die Belegschaft war bei der Erstaufwältigung 40 Mann stark und stieg nach  einiger Zeit auf 100 Mann, ging dann wieder etwas zurück auf etwa 70  Mann, welche bis zu Zusammenbruch der Fichtelgold A.G. beschäftigt  waren.
    Als Bergbeamte waren angestellt: ein Direktor, Diplom Bergbauingeneur Michael Brüll aus Offenbach a/Main.
    Ein stellvertretender Direktor: Ingeneur Kegler am Anfang,
    dann Ingeneur Mayer
    Ein Obersteiger: Ferdinand Stockschläger
    Ein Steiger: Richard Hänschen aus Hersdorf
    Und ein Probierer: Martin Wunderlich aus Brandholz.
    Vorhanden waren: eine Fördermaschine, zwei Kompressoren eine moderne Schmiede und Schlosserei, sowie ein Schmelzofen, wo sämtliche Proben analysiert  wurden.
    Mit diesem Zusammenbruch ist ein uraltes Bergbaurevier  wieder auf wier weiß wie lange zu einem Stillstand verurteilt.
    Obwohl festgestellt wird, daß in diesem Bergbaurevier tatsächlich goldhaltiges Erz vorhanden ist, ist es trotzdem fast unbegreiflich, warum man die  Schätze hier nicht hebt.
    Schon von früherer Zeit her dürfte der  schwere Vorwurf sein, daß man sich zeitweise nicht eimal die Mühe gab,  die vorhandenen edlen Kiese von deren Anwesenheit man wusste, zu  fördern.
    Das Brandholzer Tal selbst ist eine Verwefung, welche bis  unter den Rasen, nachdem aber bis jetzt noch niemand soweit vorkam,  konnte die Verwerfung  bis jetzt noch nicht ausgerichtet werden.
    Die Alten konnten den Erzgang auf die Hirchleiten zu und dem Frankenberg  nicht finden, weil der Berggeologie mal überkippt sein muß, konnten die  Alten durch Geröll anscheinend auch keine Schürfgräben werfen.
    Goldkronach!
    Jahrhunderte lang ging diesem wohllautendem Wort ein Glanz aus und ein Ruhm, der  weit über Frankens Grenzen hinausstrahlte und den Namen Goldkronach in  allen deutschen Gauen verkündete, bis vor  einem Menschenalter dieser  Ruhm verblasste und erstarb. Der Krieg mußte kommen und die Not der  Zeit, um den Namen Goldkronach der Vergessenheit zu entreißen, denn  gerade in dieser Zeit begann der Name und die Bedeutung Goldkronachs  allgemein wieder aufzuleuchten. Bei Beginn des Bergbaubetriebes der  Fichtelgold A.G. hoffte man, daß der Name Goldkronach wieder zum alten  Ruhm und Glanz kam, aber diese so sehnlichste gewünschte Hoffnung wurde  schon nach kurzer Zeit wieder durch den Zusammenbruch des  Goldbergbaubetriebes in Brandholz zu nichte.
    Im August des Jahres  1926 ging man neuerdings daran, in der Galgenleite einen Betrieb  aufzunehmen es wurden auch auf Grund der Muthungen vom 25. respe. 31.  August 1926 der  Gewekschaft Goldkronach unter dem Namen “Goldkronach”,
    Bergwerkseigentum in einem Felde von 200 Hektar verliehen.  Zur Zeit wo diese Zeilen  geschrieben wurden, steht aber auch dieser neue Betrieb schon geraume  Zeit still, und man darf gespannt sein wie hoch sich der neu  aufgenommenen Goldbergbau in Goldkronach für die Zukunft weiter  entwickelt
    21.August 1927 Michael Brandner

     

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Ansprache des Aufsichtsratsvorsitzenden, Kommerzienrat
Ludwig Wittmann Stuttgart
Hochverehrte Festversammlung! Liebe Freunde und Mitarbeiter!
Wenn die Wichtelmännlein, die alten Schutzgeister des Bergbaus, heute aus  ihren goldenen und silbernen Kämmerlein aus den Tiefen unserer Mutter  Erde heraufschauen in unseren Kreis und sie mit Staunen sich überzeugen, was wir hier alles geschafft haben, und was wir noch vorhaben, dann  werden sie vergnügt mit den Äuglein zwinkern und mit fröhlichem “Glück - Auf” Schlägel und Eisen erklingen lassen zum Zeichen ihres Beifalls  über die Fortsetzung ihres vor Jahrtausenden begonnenen Werk. Das  Fichtelgold, das sie uns treulich gehütet und bisher nur in bescheidener Menge heraufgegeben haben, weil die Menschen es nicht verstanden, aus  dem kostbaren Schatz mehr zu gewinnen, es wird ja nun reichlicher  gespendet werden, als Segen des Bergbaus zum Heil der Menschheit.  Wir  haben gelernt, den Schätzen der Natur schaffend und strebend näher zu  kommen. Wir haben uns die Kunstfertigkeit erworben, die spröden Gaben  der kargenden Unterwelt reicher fließen zu lassen. Uns ist das beste,  und zuverlässigste Heilmittel geworden gegen Deutschlands große Not und  Armut,  die Zauberkraft des Goldes, an dem alles hängt und nach dem   sich  alles drängt im Leben, Freund und Feind. Wir stehen hier, in  unserem ganzen Innern erfüllt von der felsenfesten Ãœberzeugung, daß hier ein Gesundbrunnen fließt für die wirtschaftliche und damit auch ideelle Genesung Deutschland,  daß wir eine der Quellen besitzen und neu gefaßt haben, aus der uns die Kraft werden soll zur Befreiung des deutschen  Vaterlandes aus dem Joche der Knechtschaft und aus den Banden  heroldischer Fronarbeit.
Und wie unsere ursprünglichen und letzten  Kräfte gleichermaßen zurückgehen auf die Veredlung des Körperlichen  durch das Geistige, wie die Idee stärker ist als alles Materielle, wie  das Moralische ( nach dem bekannten Wort des schwäbischen Aestheten  Friedrich Theodor Vischer) “sich selbst verstehen”, so stoßen wir bei  seinem Rückblick über den bisherigen Entwicklungsgang unseres Werkes auf nichts Geringeres als die treibende Kraft der drei Kardinaltugenden,  die in allen Religionenund zu allen Zeiten als die ersten Tugenden  galten, auf die sieghafte Macht des Glaubens, der Hoffnung und der  Liebe.
Ja, liebe Freunde, wir haben von Anfang an geglaubt, an die Goldschätze im Fichtelgebirge und anunseren Schacht. Wir haben den Glauben nicht blindlings übernommen, wie Kinder mit

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Fritz Zürl schrieb am 17.8.1988:
Zur Geschichte der Gold-und Fürstenzeche
im Goldkronacher Revier

1853 “ein Besuch im Goldkronacher Bergbaugebiet”
veröffentlicht von Dr. Singer im Siebenstern 2/1961
Der Besucher Dr. Winterling beschreibt anschaulich die Arbeitsweise des Waschwerks.
1856 Antimonnachfrage groß: Weiters Waschwerk vorgesehen
17. 10. Bergbau in Erbendorf geht in Gewerkschaft über.
1857 19.2. “Erbendorfer und Brandholzer Erzbergbau und Hüttengewerkschaft”
1859 Oktober “Erbendorfer Bergbauhüttenverein”
Seit 1857 : Abbau nur noch auf Antimon, auf Gold eingestellt.
1860 25. 7. Aktiengesellschaft:
Hauptaktionäre: Bayrischer Staat,
Hofbankier Jos. v. Hirsch, München
Freiherr v. Cramer-Klett, Nürnberg
u.a.
Bergmeister in Brandholz:, ( Hahn )
Vertreter in Erbendorf :(Ostler, Obereifahrer)
1860-1864 : Ausbäute Jährlich etwa 300 Zentner Antinon
1865 Protokoll: Einschätzung der Gebäude und Grundstücke
1866 16.4. 1866 Jos. v. Hirsch ersteht als Aktionär des Erbendorfer Bergbau- und Hüttenvereins u. a. die Brandholzer Bergbaugebäude und Grundstücke  einschließlich der Mutung
1867 Verkauf des Zechenhauses usw. mit Grund an Karl Steger
1874 Verkauf des Pochwerkes, Schmelzhütte usw. ohne Mutung an Karl Steger
1906 ab da Bergdirektor Otto Heer bereitet neuen Bergbau vor
1919 Zusammenkunft von Otto Heer, Dr. Favreau mit mehreren Persönlichkeiten  in Brandholz (im alten Zechenhaus Unterer Scheibenschacht)
1920 Gründung der Aktiengesellschaft “Fichtelgold”
1920 Pochwerk, Schmelzhütte, Kohlenhaus, Erzsturzplatz verkaufen Geschwister Steger an Fritz Mösch, Elektriker.
Beginn der Stromversorgung in Brandholz.
1922 Fichtelgold AG kauft obige Grundstücke und Gebäude, verpflichtet sich zur weiteren Stromversorgung.

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Fritz Zürl schreibt am 17.8. 1988:
Zur Geschichte der Gold- und Fürstenzeche
im Goldkronacher Revier

Der Tiefe Fürstenstollen (Christian Ernst Stollen) und seine Schächte

1363/1400    Der untere Scheibenschacht mit den ersten Licht- , Luft- und            Förderschächten genannt, die zum Christian Ernststollen gehören.
1607     Bergmeister Marcel Heß: Der untere Scheibenschacht, “wo jetzt alle F  örderung gehalten wird, ist krank”.
1614    Voigt Dresselscher Riß der Alten Gold- und Fürstenzeche;
Unterer Scheibenschacht mit Fahr- und Förderschacht, Scheibe für Scheibenknechte
1722    Beuyel : Markscheiderrisse im Vergleich mit der Trommleschen Charte
1773     Schönauer- Plan:  Verlegung des Bergbaus nach Süden
1786     Grund - und Saigerriß über Schmidtenstollen und Fürstenzeche, sowie Tagzug von den ehemaligen Christians Stollen.
1785     Hofmeister Füssel mit Zöglingen im Schmidtenstollen.
1794/1795 Drei Humboldt Briefe : Probieranstalt, -gewichte.
1797      Riemann : Grund- und Seigerriß der Fürstenzeche.
1794/1802 Pochwerk, Röstofen, Erzmühle gebaut
1803     Generalbefahrungs- protokoll Goldkronach, die Fürstenzecher Wäsche betr.
1827/1828 Wiedergewältigung des Tiefen Christian Stollen durch bayrischem Staat, Auftrag an Bergamt Wunsiedel in Brandholz, Protokoll
1828     Pläne und Schriften über Tiefen Christians Stollen
1830/1832 Winkelbuch , Markscheideraufnahmen
1836      Goldkronacher Stadtbrand und seine Folgen, Bericht des Bergamtes Wunsiedel in Brandholz
1837      Die Fläche der Spießglasgrube  Fürstenzecher Trümmer (Schmidtenschacht) wird vom bayrischen Staat beträchtlich erweitert,
1831 hatte er bereits die Schickung Gottes- Zeche von Eigenlöhnern übernommen.
1844     Funkt, Christ. Schmidt: Grund- und Seiger- und Quer-riß über die   Spießglanzzeche Fürstenzecher Trümmer.
1849      Antimon- Fund am Flügelort Schickung Gottes
1851 Protokoll, Betrieb, Hebung Aerarial Bergbaus Zechenhaus 28.6. 1651
1851    bayr. König Maximilian II. am 9.7. 1851 hielt sich 2 Stunden im Zechenhaus des            Unteren Scheibenschachtes auf, b

August Sieghardt aus Nürnberg schrieb 1933
Wiederaufnahme des Bergbaus bei Brandholz
Kürzlich hörte man, daß in Stuttgart eine neue Gesellschaft mit 6000 Anteilen  errichtet worden sei, die die alten Bergschächte der  alten ehemaligen,  1920 gegründeten “Bergbau Aktiengesellschaft Fichtelgold” in Brandholz  bei Berneck i.Fi. erworben hat und die Gewinnung von Gold, Silber  Antimon und andere Erzen in ihren 463 Hektar umfassenden Grubenfeldern  im Fichtelgebirge wieder aufnehmen will.
Nicht nur im Fichtelgebirge, sondern auch im übrigen Bayern wird man diese Mitteilung mit einiger  Bewunderung aufnehmen, denn alles, was man bisher, besonders in den  letzten zehn Jahren, über das Wiederaufleben des Gold- und  Silberbergbaus im Fichtelgebirge und über die Entwicklung dortiger  Bergbaugesellschaften gehört hat, war nicht dazu angetan, das Vertrauen  und die Glaubwürdigkeit der Öffentlichkeit zu diesem Industriezweig zu  befestigen. Es gab mehr Endtäuschungen  als  Erfolge, und nicht nur  Hunderttausende, sondern Millionen wurden bei  diesem mit großer  Hoffnungen begonnenen Versuchen, im Fichtelgebirge nach Gold und Silber  zu graben, verloren. Es ist seltsam, daß der mehr als tausendjährige  Traum von ausgiebigen Goldadern in dieser Gegend auch heute noch  Anhänger findet. Die allerersten Schürfungsversuch  nach Gold wurden im  Fichtelgebirge schon im neunten Jahrhundert , also vor rund elfhundert  Jahren, unternommen. Mittelpunkt war das Städtchen Goldkronach, das  jahrhundertelang das ersehnte Ziel aller Goldsucher war. Unter der  Regierung des Burggrafen Friedrich V. , der Goldkronach zur Stadt erhob, wurde hier, am sogenannten Goldberg, ein regelrechter  Goldbergbau  betrieben, der in der Zeit von 1365 bis 1430 seine Blütezeit erlebte und zu den kühnsten Hoffnungen berechtigte. Obwohl das eindringende Wasser  die völlige Ausnutzung der Gruben verhinderte, ergab sich bei den  Schürfungen ein Reinertrag von 2400 rheinische Gulden pro Woche. Am  ergiebigsten erwies sich die sogenannte Fürstenzeche  bei dem Dorfe  Brandholz. Unter  den fremden Goldsuchern, die ins Fichtelgebirge kamen, waren die Walen, das heißt die Welschen, stark vertreten. Kriegszeiten, wie der Hussitenkrieg und der 30 jährige Krieg, sowie die Entdeckung  von Goldfeldern im Ausland, ließen den Goldbergbau im Fichtelgebirge in  den Hintergrund treten. Erst der Bayreuther Markgraf Georg Friedrich  weckte (im 16. Jahrhundert) den Bergbau zu neuem Leben, wobei  er sich  allerdings mit erheblich geringeren Erträgnissen an Gold zufrieden geben mußte. Im Jahre 1611 ergab die Grube “Fürstenzeche” nur noch 15 Mark  reines Gold, wobei allerdings 1 Mark Gold gleich 125 Gulden bedeutete.  Ende des 17. Jahrhunderts kam das Brandholzer Goldbergwerk neuerdings in Schwung: Markgraf Christian Ernst von Bayreuth ließ aus dem Brandholzer Gold Doppelducaten mit seinem und sogar seiner Gattin Bildnis prägen,  die Rückseite zeigte den von der Sonne bestrahlten Goldberg mit der  Umschrift: “Es kreisen die Berge und es wird vollendetes Gold geboren”.
Als später das Land Preußen Eigentum der bayreuthischen Lande wurde,  beauftragte es den berühmten Naturforscher Oberbergrat Alexander von  Humboldt mit der Leitung des Goldbergbaus im Fichtelgebirge. Dieser ließ mehrere Schächte graben, die aber kein nennenswetes Ertägnis lieferten. Außer Gold und Silber grub man jetzt auch Antimon. Als die Stadt  Goldkronach bayrisch wurde, da lag die “Fürstenzeche” bereits verlassen  da. Die preußische Regierung hatte schon Anfang des 19. Jahrhunderts die Bergwerke im Fichtelgebirge wegen Unrentabilität für verschiedene  Bergleute freigegeben.  In den  fünfziger Jahren des vorigen  Jahrhunderts versuchte  die bayrische Regierung, den Goldkronacher  Bergbau wieder aufzunehmen, sie hatte damit aber kein Glück. Denn im  Jahre 1856 betrug die Goldgewinnung nur noch 4357 Gulden, das war  weniger als die Unkosten verschlangen. Aus dieser Zeit stammen zwei  Golddukaten, die auf Veranlassung König Maximilian II. als Probestücke  geprägt wurden und die Inschrift trugen: “Aus dem Bergbau bei  Goldkronach”. Sie gehören heute zu den größten Seltenheiten der  Münzkunde. Im Jahre 1865 wurde der staatliche Goldbergbau im  Fichtelgebirge endgültig eingestellt. Die in späteren Jahrzehnten von  privater Seite erfolgten Schürfungen nach Gold blieben infolge einer  gewissen Systemlosigkeit in den Anfängen stecken.
Da machte plötzlich im Jahre 1920 das Brandholzer Goldbergwerk wieder von sich reden. Von  einer Anzahl Kapitalisten wurde die schon erwähnte  “Bergbau-Aktiengesellschaft Fichtelgold”  mit dem Sitz in Brandholz  gegründet, mit dem Zweck, das im Fichtelgebirge an mehreren Stellen  gefundene Gold bergmännisch zu gewinnen. Die genannte Gesellschaft hat  nach sorgfältigem Studium der alten Gänge und auf Grund zahlreicher  geologischer Analysen den Goldbergbau tatsächlich aufgenommen und dabei  die Feststellung gemacht, daß der Goldgehalt der Quarzgänge in diesem  Gebiet im Durchschnitt 6 - 7 Gramm pro Tonne Gestein ergibt, was  ungefähr den Verhältnissen in südafrikanischen Goldbergwerken  entspricht. Im April 1921 wurde in Brandholz mit der Abteufung eines 200 Meter tiefen Schachtes begonnen, des “Ludwig-Wittmann-Schachtes”, der  1922 fertiggestellt war. In dem mit 15 Stempel versehenen Pochwerk zu  Brandholz wurde das Rohmaterial zu feinem Staub verarbeitet, der mit  Wasser vermischt über quecksilbrige Kupferplatten geleitet wurde.  Während des Abfließens sanken die schwereren Goldteilchen zu Boden und  wurden vom Quecksilber aufgenommen. Aus dem Ãœberzug der Kupferplatten  und dem in den Bottichen befindlichen Material wurde im Schmelztiegel  dann das reine Gold gewonnen. In der Inflationszeit standen die Aktien  der Gesellschaft “Fichtelgold” ungemein hoch im Kurs. Aber schon im  Jahre 1925 geriet die Firma in Konkurs! Das Aktienkapital von 2,2  Millionen Goldmark war restlos verloren, weil sich der kostspielige  Betrieb nicht rentierte. Die Ausbeute an Gold war viel zu gering; dazu  stieg mitunter das Wasser in den Schächten bis zur 45 Meter Sohle. Da  überließ man die Brandholzer Goldgrube allmählich ihrem Schicksal. Es  wurde still um sie, um das Gold im Fichtelgebirge....... Möge die  jetzige neue Firmengründung mehr Glück haben und der armen Bevölkerung  des Fichtelgebirges Arbeit, Brot und Gold bringen!!!

B6-013 (2)
Fichtel--241
B6-029

Bergbaubetrieb der Fichtelgold A. G. Brandholz
von Michael Brandner Schuhmachermeister in Goldkronach 1927
aus der Sammlung Rudof Günther Wein

    Nachdem  im Jahre 1861 der staatliche Bergwerksbetrieb im “Goldkronacher  Goldbergrevier” durch die bayrische Regierung eingestellt war,
     trat im
    Bergbaubetriebe im dasigen Revier eine ziemlich lange Pause ein.
    Nach einigen schwachen Versuchenging erst im Jahre 1907 wieder ein   eigentlicher Betrieb an, darauf kam wieder Leben in dieses  Bergbaurevier. Der damalige Leiter Direktor Otto Heer ging  vorerst mit  seinen Leuten nur den alten Strecken nach, die Arbeiten wurden  vermutlich beim “Schmidten-Stollen” und der “Silbernen-Rose”, sowie  bei der “Schickung-Gottes” angefangen, die alten Strecken wurden  zugerichtet. Nachdem durch den im Jahre 1914 ausgebrochenen Weltkriege  und besonders nach Beendigung desselben das Geld ausging, verband er  sich  mit dem Bankdirektor Ludwig Wittmann aus Stuttgart. Man ging auch  da noch den alten Strecken nach  und gründete die Bergbau A.G.  Fichtelgold in Brandholz.
    Bis zum Jahre 1920 machte man keine  weiteren Versuche , als die alten Strecken auszurichten, bis in diesem  Jahr der Diplom Bergingeneur M. Brüll bei der Gesellschaft als Direktor  angestellt wurde, welcher  10 Jahre als Bergbaufachmann bei  Wittwatersrad in Transvaal angestellt war und  im Bergbaubetrieb und  besonders im Goldbergbau große Erfahrungen hatte. In einer im Jahre 1920 in Stuttgart  stattgefundenen Aufsichtsratssitzung machte derselbe den  Vorschlag, daß, wenn die Grube etwas werden solle  , müßte ein neuer  Schacht geschlagen werden, dieser müßte  so tief sein, daß man unter die alten Abbaustrecken  mit seiner Teufe kommen und müßte so tief sein,  daß man unter die alten Abbaustrecken neue Strecken nach verschiedenen  Richtungen Gänge treiben könne, um festzustellen, ob der Erzgang der  Teufe nach durchgeht. Dieser Bergbaufachmann hatte also gleich zu Anfang den richtigen Standpunkt vertreten, daß  unbedingt ein neuer  und  tieferer Schacht geschlagen wird, welcher  unter den alten  Abbaustrecken  aufgewältigt, um rentablere Ausbeute möglichkeiten zu  bekommen.
    Im Oberfränkischen Kreisarchiv zu Bamberg befindet sich die sogenannte Kretschmannsche Berghistorie, welche von dem bekannten  Bergmeister und Bergrat Hans Kretschmann stammt, in diese hat  anscheinend im 18. Jahrhundert eine andere hand folgendes eingetragen
    “Das ist eben das Unglück, daß man in Bayreuth keinen tiefen Schacht schlagen will!”
    Der Vorschlag Brülls wurde in der damaligen Aufsichtsratssitzung in  Stuttgart angenommen und man begann allmählich  mit den Vorarbeiten zum  später entstandenen “Ludwig Wittmann Schachtes”, welcherin Richtung der  Brandholzer Schule, das heißt unterhalb dieser geschlagen wurde.
    Durch Wünschelruten-Gänger ist festgestellt worden, daß in der Richtung der   Brandholzer Schule westlich davon, müßte der Erzgang auf 25-30 Meter vom Schacht entfernt sein muß.
    Nun begannen die energischen Arbeiten, es wurden über 30 Meter  gehauen, und der Erzgang war noch nicht  vorgefunden worden, man hat zwar eine Kluft durchbrochen, die einer   Verwerfung ähnlich sah, aber ein  Wünschelrutengänger der Grube hat  festgestellt, daß der  Erzgang 8 Meter hinter der Abbaustelle, wo die  Alten aufgehört hatten, sein müßte..
    Man hieb dort an, setzte den  ersten 8 Meter noch weitere 8 Meter dazu, und zwar so lange, bis es  schließlich 60 Meter wurden, aber der von einem Erzgang war immer noch  nichts zu sehen.
    Erst durch die Befahrung der Abbaustelle  durch den  “Geologischen Geheimrat Krusch aus Berlin”,  wurde auf dessen Gutachten  hin die Arbeit eingestellt, da das Gutachten Krusch dahin lautete, daß  das Gebirge nicht danach aussehe, als wenn hier ein Erzgang vorhanden  wäre Nun wurde schließlich noch den sogenannten Haupterzgang ein  Querschlag getrieben, welcher nach Berechnung der Grubenbeamten , 200  Meter davon und 30 Meter Einfall wurde der Erzgang angehauen, jedoch war er an dieser Stelle sehr schmal, aber gleich nach der  Vorrichtung nach Süden sowohl als auch nach Norden, schloß sich der Erzgang sehr schön  auf..
    Die Gesellschaft hatte in Hußdorf in Schlesien noch ein  Goldbergwerk, man wollte mit dem dortigen Gewinn das Brandholzer Werk  finanzieren und zu einem rentablen, modernen Bergwerksbetrieb ausbauen.
    Nach mehreren Versuchen und nach einigen Monaten stellte es sich heraus, daß die Erzvorräte in Brandholz durch die Vorrichtung denen des Hußdorfer  Werkes weit übertrafen und man entschloß sich daher, die Brandholzer  Grube in Betrieb zu setzen und die Aufbereitungsbaue in Hußdorf weiter  zu unterhalten.
    Ein Teil der bereits in brandholz gewesenen Maschinen wurden nach Hußdorf gesandt, aber schon nach Verlauf eines Jahres  wieder nach Brandholz zurückgeholt.
    Es begann nun die  Vorbereitung  zum Ausbau des “Ludwig-Wittmann Schachtes” und wurde derselbe 1921 in  Angriff genommen, im April 1922 war dessen Teufe bereits auf 200 Meter  vorgetrieben. Auch begann man 1922 mit dem Bau der Aufbereitungsanlage  und im Juni 1923 waren diese soweit fertiggestellt, daß sie in Betrieb  genommen werden konnten.
    Schon hier wurde bei den  Goldbergwerksbetrieb der Fichtelgold A.G. Brandholz der erste große  Fehler gemacht, daß man die Untertagearbeiten während des Baues der  Aufbereitungsanlage gänzlich einstellte, während diese eigentlich weiter betrieben hätten werden müssen.
    Daß man die Arbeiten untertage nicht einstellen, sondern mit Hochdruck hätte betreiben sollen, geht daraus  hervor, um eine modern angelegte Grube rentabel zu machen , müßte vor  allem genügend Erz aufgeschlossen sein. Man hatte zum Beispiel die  Goldgruben in Südafrika vorgerichtet, daß maneine neue  Aufbereitungsanlage gebaut wurde, in der grube Hundrttausende von Tonnen Erz vorgerichtet hatte.
    Wenn auf diese Weise auch in Brandholzer  Betrieb verfahren worden wäre, so hätte man eher Zeit gehabt,  Experimente zu machen und was für eine Aufbereitungsanlage am Besten  erforderlich gewesen wäre.
    so wurde aber alles überstürzt.
    Zu Ende 1922 oder Anfang 1923 wurden 15 Tonnen aufgeschlossenes Erz einschließlich Quarz an das Grussonwerk in Buckau gesandt um nach diesem Erz die genau passende Aufbereitungsanlage herstellen zu lassen.
    Eben dadurch daß während des Baues der Anlage die Untertagearbeiten  eingestellt wurden, war man der Meinung daß das Gold nur im Quarz wäre,  was aber  durch die spätere Analyse Widerlegt und nachgewiesen wurde,  daß der Goldgehalt auch im Schiefer und zwar teilweise sogar stärker und höher vorhanden war als im Quarz.
    Da man aber die Schliche vom Quarz zum genauen Bau der Aufbereitungsanlage eingesandthatte, war die Folge  davon, daß diese Aufbereitungsanlage welche in Buckau konstruiert wurde  für den  Erzgang in Brandholz völlig unbrauchbar war.
    Nun stellte man zwar mehrere Versuche und Experimente an um für die Brandholzer Grube  die passende Aufbereitungsanlage herauszubringen.
    Diese erforderte  natürlich einen kollosalen Kostenaufwnd, welcher nicht aufzubringen war  und es ging daher der Betrieb in Brandholz anstatt vorwärts, ständig  rückwärts.
    Die Aufbereitungsanlage, welche in Buckau konstuiert  wurde, war das sogenannte Amalgam Verfahren (Amalgamations-Verfahren mit Quecksilber) das ist ein Verfahren wo die Trübe überKupferplatten  läuft.
    Diese Kupferplatten werden mit Quecksilber bestrichen, das  feine Gold wird vom Quecksilber festgehalten, die Platten wurden, je  nachdem die Pochtrübe darüber gelaufen war, mit dem  Quecksilber  abgeschabt und diese war dann das  sogenannte Amalgam.
    Aber das  Ergebnis mit diesem Verfahren war so schlecht, daß nur der dritte Teil  des Goldes gewonnen werden konnte, während im Durchschnitt die Grube in  Brandholz in der Tonne Erz 6 Gramm Gold enthielt, nur 2 Gramm davon  gewonnen werden konnten, das andere Gold wurde mit dem Sand auf die  Halde gefahren.
    Bei dieser Anlage waren 15 Pochstempel vorhanden, wovon jeder dieser Stempel in der Minute bis zu 120 mal herunterfiel.
    Diese Stempel konnten aber das Erz natürlich nicht so fein zerkleinern, daß alles Gold freigelegt wurde.
    Da im Sand noch viel Gold vorhanden war, ist es leicht zu erklären, daß  bei diesem Amalgam-Verfahren das Gold nicht alles gewonnen wurde,  welches im Erz vorhanden war und man da  viel Goldverlust zu verzeichnen hatte, dadurch wurde die Grube natürlich unrentabel.
    Nun ging man  dazu über, das Laugeverfahren einzuführen, wodurch bessere Erfolge aber  auch nicht erzielt werden konnten, da eben die Aufbereitungsanlage für  diese Aufgabe ausgelegt war.
    Man neigte der Ansicht zu, daß alles zu  klein angelegt worden sei und so durch den ständigen Rückschlag  sowie  den Verlust von 2 drittel Goldgehalt, welcher nicht gewonnen werden  konnte und mit dem Sande auf Halde gefahren wurde allmählich der  Zusammenbruch der “Fichtelgold A. G. Brandholz”
    Wären die Erze in  Brandholz richtig aufgeschlossen worden, wie es hätte sein müssen, dann  wäre auch höchstwahrscheinlich der Betrieb in eine größere  Aktiengesellschaft übergegangen, leider hatte man nichts auf der Hand  gehabt, um zu beweisen was für Menge Erz die Brandholzer Gruben wirklich enthalten.
    Der “Ludwig Wittmann-Schacht” steht auf einer Höhe von ca. 520 Meter über Meeresspiegel mit seiner Rasenbankkante!
    Der Schacht wurde bis zu einer Teufe von 100 Lachter =  200 Meter abgeteuft
    Die tiefste Sohle wurde in 193 Meter angelegt, darunter der Pumpensumpf.
    Die zweite Sohle wurde bei 148 Meter und die Oberste , die letzte Sohle bei 107 Meter angeschlagen.
    Das Gangstreichen dieser Sohlen verliefen  von Nord nach Süd.
    Der Schmidten-Stollen wurde in einer Teufe von 43 Meter durchschlägig gemacht.
    Der weiteste Streckenpunkt der Sohlen Stollenorte wurde bis zu 320-350 Meter aufgewältigt.
    Am 1. September des Jahres 1924 kam es zu einem Wassereinbruch, der von  den Alten Strecken  (Alter Mann)  und Abbauen, die von unseren Altvodern getrieben worden.
    Der Schacht lief voll Wasser bis auf 61 Meter von der Rasenbankkante
    Alles Gezähe (Werkzeug und Lohren) was sich in der Grube befand war abgesoffen.
    Erstnach zwei Monaten gelang es, den Schacht wieder ohne Pumpen (nur mit  Saughebelkraft) fahrbar zu machen bis zur 193 Meter Sohle , und ist nur  mit dem sogenannten Skippkübel leergezogen worden. 32.000 Kubikmeter  Wasser wurde zu Tage gefördert, bis die untere Sohle wieder befahrbar  war. Im Juni 1925 wurde der Betrieb eingestellt und die ganze  Belegschaft bis auf einige Leute, welche die Grube vom Wasser  freihielten, entlassen.
    In der Zwischenzeit baute man eine Pumpe auf  der 148 Meter Sohle ein, welche das Wasser von dem Zulauf des Einbruchs  herauf pumpte.
    Auf der 193 Meter Sohle war der Zulauf von Sohlenwasser ganz minemal.
    Die 148 Meter Sohle hielt man bis zum 20.Juli 1926 vom zulaufenden Wässern  frei, dann stieg dasselbe bis auf die Höhe des Schmidten-Stollens.
    Nachdem auch die letzte Mannschaft entlassen war, überdeckte man den Schacht mit einer starken Betonplatte.
    Die Belegschaft war bei der Erstaufwältigung 40 Mann stark und stieg nach  einiger Zeit auf 100 Mann, ging dann wieder etwas zurück auf etwa 70  Mann, welche bis zu Zusammenbruch der Fichtelgold A.G. beschäftigt  waren.
    Als Bergbeamte waren angestellt: ein Direktor, Diplom Bergbauingeneur Michael Brüll aus Offenbach a/Main.
    Ein stellvertretender Direktor: Ingeneur Kegler am Anfang,
    dann Ingeneur Mayer
    Ein Obersteiger: Ferdinand Stockschläger
    Ein Steiger: Richard Hänschen aus Hersdorf
    Und ein Probierer: Martin Wunderlich aus Brandholz.
    Vorhanden waren: eine Fördermaschine, zwei Kompressoren eine moderne Schmiede und Schlosserei, sowie ein Schmelzofen, wo sämtliche Proben analysiert  wurden.
    Mit diesem Zusammenbruch ist ein uraltes Bergbaurevier  wieder auf wier weiß wie lange zu einem Stillstand verurteilt.
    Obwohl festgestellt wird, daß in diesem Bergbaurevier tatsächlich goldhaltiges Erz vorhanden ist, ist es trotzdem fast unbegreiflich, warum man die  Schätze hier nicht hebt.
    Schon von früherer Zeit her dürfte der  schwere Vorwurf sein, daß man sich zeitweise nicht eimal die Mühe gab,  die vorhandenen edlen Kiese von deren Anwesenheit man wusste, zu  fördern.
    Das Brandholzer Tal selbst ist eine Verwefung, welche bis  unter den Rasen, nachdem aber bis jetzt noch niemand soweit vorkam,  konnte die Verwerfung  bis jetzt noch nicht ausgerichtet werden.
    Die Alten konnten den Erzgang auf die Hirchleiten zu und dem Frankenberg  nicht finden, weil der Berggeologie mal überkippt sein muß, konnten die  Alten durch Geröll anscheinend auch keine Schürfgräben werfen.
    Goldkronach!
    Jahrhunderte lang ging diesem wohllautendem Wort ein Glanz aus und ein Ruhm, der  weit über Frankens Grenzen hinausstrahlte und den Namen Goldkronach in  allen deutschen Gauen verkündete, bis vor  einem Menschenalter dieser  Ruhm verblasste und erstarb. Der Krieg mußte kommen und die Not der  Zeit, um den Namen Goldkronach der Vergessenheit zu entreißen, denn  gerade in dieser Zeit begann der Name und die Bedeutung Goldkronachs  allgemein wieder aufzuleuchten. Bei Beginn des Bergbaubetriebes der  Fichtelgold A.G. hoffte man, daß der Name Goldkronach wieder zum alten  Ruhm und Glanz kam, aber diese so sehnlichste gewünschte Hoffnung wurde  schon nach kurzer Zeit wieder durch den Zusammenbruch des  Goldbergbaubetriebes in Brandholz zu nichte.
    Im August des Jahres  1926 ging man neuerdings daran, in der Galgenleite einen Betrieb  aufzunehmen es wurden auch auf Grund der Muthungen vom 25. respe. 31.  August 1926 der  Gewekschaft Goldkronach unter dem Namen “Goldkronach”,
    Bergwerkseigentum in einem Felde von 200 Hektar verliehen.  Zur Zeit wo diese Zeilen  geschrieben wurden, steht aber auch dieser neue Betrieb schon geraume  Zeit still, und man darf gespannt sein wie hoch sich der neu  aufgenommenen Goldbergbau in Goldkronach für die Zukunft weiter  entwickelt
    21.August 1927 Michael Brandner

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Jede Sohle ist hier farbig gezeichnet, so erkennt man die verschiedenen Strecken dieser Anlage

Bei Holzfällarbeiten auf dem ehemaligen Zechengelände fiel ein größerer  Baum auf einen am Schacht stehenden Birkenbäumche, dies wurde samt  Wurzeln ausgerissen und ein Loch war zu sehen. Der damalige Besitzer  rief das Bergamt Bayreuth an und bat um Rat zur Sicherung des  entstandenen Loches.
man kam überein, daß die noch im Mutungsrecht  liegende Firma Pegasus hier durch betonieren eines übergstülpten Hutes  hier zur Sicherung verantwortilch zeichnete
Stefan Hedler aus Bischofsgrün wurde beauftragt, den Schacht zu fotografieren, um die Standfestigkeit zu erkunden

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Erzaufbereitung
bei der Gold-und Antimonerzzeche Fürstenzeche bei Brandholz

Das aus dem Wittmann-Schacht geförderte Erz wird etwa 7 Meter über der  Hängebank automatisch über einen Rost gekippt. Das Grubenklein fällt in  den darunter befindlichen Erzbehälter. Die großen Sticke gleiten über   den Rost, der eine Spaltweite von 4 cm besitzt, weg und werden in den  Gegenüber liegenden Steinbrecher geschaufelt, nachdem vorher die  größeren Tonschieferstücke von Hand aussortiert worden sind. Das vom  Steinbrecher  zerkleinerte Erz  fällt ebenfalls in einen darunter  befindlichen Erzbehälter. Ãœber dem Rost befinden sich 2 Klappen, die nur während der Bergeförderung geöffnet sind, so daß die Grubenberge  mittels der gleichen Kippvorrichtung in die Bergetaschen gestürzt werden können.
Auf Hängebanksohle werden die Erze aus den Vorratstaschen in Kippwagen von 0,5 Tonnen Inhalt abgezogen und zum elektrischen Aufzug  beim Pochwerk gefördert. Dort werden die Wagen bis zur Höhe des  Erzbehälters gehoben, über demselben auf ein Gleis entlang gefahren und  ausgekippt. Die Vorratstrichter über dem Pochwerk können etwa 50 Tonnen  Erze aufnehmen. Aus demselben gelangt das Erz durch eine automatische  Aufgebe Vorrichtung unter die Pochstempel, wo sie unter Beigabe von  Wasser zu Sand verpocht werden. Hinter dem Pochwerk in der Höhe der  Erzbehälter befinden sich 2 größere Wasserbehälter die zur Versorgung  der Aufbereitung mit Betriebswasser dienen, wovon der eine Frischwasser, der andere trübes Wasser, das bereits in der Aufbereitung verwendet war und ständig durch die Rücklaufpumpe zurückgefördert wird, enthält. Es  sind 3 Pochstempelsätze mit je 5 Stempeln aufgestellt. Der Raum ist so  bemessen, daß noch weitere 2 Pochstempelsätze eingebaut werden können.  Die Pochstempel haben ein Gewicht von 450 kg (im neuen Zustande) und  eine Fallhöhe von 6 Zoll. Die Hubzahl ist 90 x pro Minute. Die  Pochwerkstrübe mit dem zerkleinerten Material muß durch ein Sieb  austreten und gelangt alsdann auf die Amalgamiertische. Durch die Siebe  wird also die Feinheit der Zerkleinerung im Pochwerk bestimmt. Die  Siebplatten sind auswechselbar, so daß mit verschiedener Feinheit  gepocht werden kann. Zur Zeit sind Siebe mit einer Maschenzahl von 30 in hohem Grade von der Feinheit der gepochten Erze ab, so soll das 30er  Maschensieb ein Goldausbringen von 2,5 Gramm pro Tonne gegenüber 1,5  Gramm bei Verwendung des 20 Maschensiebes ergeben haben. Vor jedem  Pochstempelplatz befindet sich ein Amalgiertisch von 3,25 m Länge und  1,5 m Breite. Die selben sind vom Krupp- Grusonwerk in Magdeburg  geliefert. Die Hauptmenge des Goldgehaltes soll auf den amalgamierten  Kupferplatten zur Ausscheidung kommen, von denen es von Zeit zu Zeit  abgenommen wird. Die von den Amalgiertischen abgelaufene Pochwerkstrübe  wird in einen Spitzkasten geführt und dort nach Korngröße in 4 Sorten  ausgeschieden. Jede  dieser Sorten wird auf einem Schüttelherd geleitet  zwecks  Gewinnung von goldhaltiger Arsenschliche. Die Schüttelherde  befinden sich in dem Laugereigebäude. Die 2 älteren Schüttelherde  stammen vom Krupp-Grusonwerk, die 2 neuen wurden erst vor einigen  Monaten aufgestellt und sind von der Firma Humboldt in Kalk geliefert.  Die  auf den 4 Schüttelherden gewonnenen Konzentrate werden nach  Muldenhütten geliefert und dort weiter verarbeitet. Sie sollen bis zu  30% Arsen und 50 Gramm Gold pro Tonne enthalten. Die von den  Schüttelherden abgehenden Berge werden zur Halde geführt.  Ein  Zwischenprodukt wird zur Zeit nicht gewonnen. Damit ist das gegenwärtige Aufbereitungsverfahren erschöpft,  da die  früher eingerichtete  Laugerei hauptsächlich wegen  des großen Tongehaltes der Schlämme  praktisch nicht anwendbar war und wieder aufgegeben wurde. Zur Zeit  setzt sich also das Ausbringen nur aus den auf den Amalgiertischen und  auf den Schüttelherden gewonnenen Produkten zusammen.
Die  Gesellschaft ist aber gegenwärtig mit einer durchgreifenden Verbesserung und Ausgestaltung der Aufbereitung befasst. Die  dazu erforderlichen  Einrichtungen sind zum Teil bereits angeliefert und zum Teil bestellt.  Danach wird sich der Aufbereitungsgang in folgender Weise verändern: Die Zerkleinerung der Erze wird künftig zum Teil im Pochwerk und zum Teil  in einer Trommelmühle erfolgen, die dort zur Aufstellung kommen soll, wo gegenwärtig die Amalgiertische stehen. Die im Pochwerk auf Siebfeinheit 10 bis 20 gebrachten Erze werden dieser Trommelmühle zugeführt und in  dieser auf eine Siebfeinheit  von 70 bis 80 (Maschenzahl pro Zoll)  gemahlen. Dann wird das derartig feingemahlene Material erst auf die  Amalgiertische geführt, die in dem Raum zwischen dem Pochwerksgebäude  und der Laugerei zur Aufstellung kommen werden. Verschiedene bauliche  Änderungen werden dadurch erforderlich.
Von den Amalgamiertischen aus wird die Trübe wie bisher in einen vierteiligen Spitzkasten  geführt  und dort klassifiziert. Die 4 gröberen Sorten werden wie oben auf 4  Schüttelherden behandelt und die Konzentrate gewonnen. Auf den 2 ersten  Schüttelherden soll auch ein Mittelprodukt gewonnen werden, welches in  einer Huntingtonnmühle weiter aufgeschlossen wird. Das aus der Mühle   abgehende Material, sowie die aus den Schüttelherden und dem letzten  Spitzkasten abfliesende Trübe wird dann einem der beiden Rührtanks  zugeführt, im welchen die  einfliesenden Schlämme, die immer noch einen  erheblichen Goldgehalt aufweist, mit Cyanatronlauge ausgelaugt werden  soll. Als Rührtanks werden die schon seinerzeit in der Laugerei  aufgestellten beiden großen Rührbottiche von 6 m Durchmesser und 2,5 m  Höhe verwendet. Um eine ausreichende Wirkung der Cyannatronlauge zu  erreichen, muß sich das Material in den Rührtanks in ständiger Bewegung  befinden, auch ist die Einwirkung der Lauge erforderlich. Dies soll  durch den Einbau von  Mamutpumpen in  die Rührtanks erzielt werden. In  jeden Rührtank werden 4 Mamutpumpen auf den Umfang verteilt. Dieselben  haben  einen Durchmesser von 20 cm und werden mit Pressluft betrieben.  Die Trübe wird durch die Pumpen ständig hochgehoben und oben tankential  ausgetragen, wodurch eine kreisende Bewegung im Rührbottich erzielt  wird. In der Mitte des Rührtanks 1 wird außerdem eine kleine  Mamutpumpe von 10 cm Durchmesser angeordnet, mittels welcher  die Lauge in den  Rührtank 2 hinübergepumpt wird, in dem die Lauge in gleicher Weise  in  ständiger Bewegung gehalten wird. Aus der Mitte des 2. Rührtanks hebt  dann wieder eine kleine Mamutpumpe die Lauge heraus  und führt sie in  einer Rohrleitung zu den Zellenfiltern.
Bei den beiden Zellenfiltern, welche von R. Wolf in Ascherdleben geliefert werden, dienen lediglich  zur Filterung der trüben Lauge. Es sind zylinderische Trommeln, welche  mit Filtertuch bespannt sind und ganz langsam rotieren. Das Innere der  Trommel ist so eingerichtet, daß ständig 2 Drittel des Umfanges einen  Unterdruck und 1Drittel Ãœberdruck gegenüber der Atmosphäre aufweisen. Dadurch wird erreicht, daß die Trübe infolge des Vakuums einerseits gegen das  Filtertuch gedrückt und eingesaugt wird, andererseits durch den   Ãœberdruck eine leichtere Abnahme des Filterschlammes vom Filtertuch  ermöglicht wird.
Der an der Außenwandung abgesetzte Filterschlamm  wird mittels einer Gummiwalze entfernt. Jeder Zellenfilter soll eine  Filterfläche von 16 qm erhalten und für eine Erzmenge von 28 Tonnen pro  Tag ausreichen.
Das klare Filtrat wird weitergeleitet und im weiteren Verlauf mit Zinnstaub, der durch einen  Verteiler eingeführt wird,  vermengt. Dieses Gemenge wird durch eine elektrisch betriebene Pumpe zum Pochwerk hochgehoben, wo selbst eine Filterpresse zur Aufstellung  kommen wird. Auf dem langen Wege zur Filterpresse wirkt der Zinnstaub  reduzierend auf die goldhaltige Lauge ein und bewirkt die Ausscheidung  des Goldgehaltes. Die Filterpresse wird von der Firma Wegelin &  Hübner in Halle nach einem amerikanischen Patent geliefert und enthält  eine Filterfläche von 41 qm. In  derselben wird die mit dem Zink- und  Goldschlamm behaftende Lauge durch Filtertuch hindurchgepresst und  dadurch ausfiltriert. Der  Zink- und Goldschlamm wird von Zeit zu Zeit  entfernt: Das Filtrat wandert in einen oberhalb des Pochwerkes  angeordneten Vorratsbehälter und wird von dort  aus im ständigen  Kreislauf wieder der Aufbereitungsanlage zugeführt. Ein Abfluß non  Cyannatronlauge wird durch gänzlich vermieden. Aus der geplanten  Betriebsweise ergibt sich, daß künftig das gesamte Betriebswasser der  Aufbereitung aus cyannatronhaltiger Lauge bestehen wird und daß daher   die Lauge schon unter den Pochstempeln und im ganzen weiteren  Aufbereitungsverfahren auf das Erz einwirken kann. Die zirkulierende  Lauge wird einen Cyannatrongehalt von etwa 0,1 % erhalten. Man erhofft  durch die  weitgehende Verkleinerung der Erze und durch die ständige  Einwirkung der Lauge im ganzen Aufbereitungsprozess ein erheblich höheres Goldausbringen
Cullmann

 

26-Fichtel--238--4-
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