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Persönlichkeiten Wein Signe

Otto Heinrich
Tornesi
ein Sohn Goldkronachs

Am 7. April waren  250 Jahre vergangen, dass der Oberbergrat und leitende Beamte des Oberbergbaudepartement in Bayreuth und 1. Kammerdirektor OTTO HEINRICH TORNESI,auch Verwalter des Zucht- und Arbeitshauses Sankt Georgen-Bayreuth,
in Goldkronach geboren wurde.

Sein Vater war der Schichtmeister, Bergverwalter und Knappschaftsschreiber CHRISTIAN ERNST TORNESI aus Sangershausen am Unterharz, das damals zum Gebiet der Landgrafen von Thüringen gehörte.Hier in Sangershausen war Otto Heinrichs Großvater Carl Anton Tornesi Landphysikus und gleichzeitig auch Stadtphysikus. Dessen Vater Carl Tornesi, ein Italiener, der am Hofe zu Jena Sprachmeister, Kammerdiener und Kammermusiker war.

Christian Ernst Tornesi kam 1731 nach Goldkronach und heiratete hier am 5. Mai 1732 Anna Chaterina Weidenhammer, die mittlere Tochter des Ratsverwandten (Mitglied im Bürgerrat= und FDleischhackermeister Conrad Weidenhammer vom Haus links vor dem Stadttor, heute Bayreuther Straße 15, und seiner Ehefrau Katherina Barbara, geborene Pruckner, aus der oberen Mühle.

Im Jahre 1738 erwarb Tornesi das Haus des Georg Geyer, dass ihm am 20. Juni 1742, “Herr Christian Tornesi, wohlbestallter Bergverwalter, diejenigen 475 fl. und 6  Species Thaler Leikauf bezahlt hat für das Haus zwischen Schreiner Bezolt und Pfarrer Ruckdäschel Häusern”( das Haus, an dessen Stelle nach dem Brand von 1936 das heutige Haus Marktplatz Nr. 11 errichtet wurde.)

Neun Kinder  wurden Tornesi geboren, vier Mädchen und fünf Söhne, von denen der zuletzt geborene Otto Heinrich genannt wurde. Sein Taufeintrag, Nr. 31, Jahr 1748, lautet:

“Otto Heinrich S. Tit:Herrn Christian Ernst Tornesi, wohlverordneter Bergverwalter allhier mit seiner Eheconsortin Frauen Anna Catharina einer geborenen Weydenhammerin allhier erzeugtes Söhnlein wurde dom: Palmarum den 7. April zu früh um 7. Uhr geboren und eodem die in hiesiger Pfarrkirche getauft. Der Taufzeuge war Herr Otto Schleißinger, Bader und Wundarzt allhier”.

Im Jahre 1754 öbersiedelte die Familie nach Bayreuth, nachdem Christian Ernst Tornesi als Inspektor an das Zucht- und Arbeitshaus in Sankt Georgen berufen worden war und hier bis zu seinem Tode am 4. Dezember 1760 Inspektor, Zuchthausverwalter, Zuchthaustaxgeldereinnehmer und Leiter der zum Zuchthaus gehörenden Marmorfabrik war.

Hier in Bayreuth verbrachte Otto Heinrich seine Kindheit und Schul und Jugendzeit. Nach dem Militärdienst in Treuenbriezen in Brandenburg übernahm er von seinem Schwager Friedrich Hanff die Verwaltung des Zucht- und Arbeitshauses in Sankt Georgen. An seiner Tätigkeit dort erinnert besonders die Marmorfabrik, die er mit großem Erfolg leitete.

Darüber hinaus beschäftigte sich Otto Heinrich Tornesi mit geologischen und mineralogischen Fragen und trat in Verbindung mit Wissenschaftlern seiner Zeit wie Professor Schreber in Erlangen. Seinen wissenschaftlichenErfahrungen und seinem Wissen entsprechend wurde ewr Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft in Berlin. Er fertigte eine Bergkarte des Fichtelgebirges, die zur damaligen Zeit große Hochachtung erfuhr, und die Alexander von Humboldt eine genaue und scharfsinnige, interessante mineralogische Karte und für seine Arbeit als vorzüglich nannte. Leider ist diese Karte verschollen und der Lehrer Humbodt`s, Abraham Gottlob Werner aus Freiberg in Sachsen, suchte in Bayreuth vergebens nach dieser Karte.

Otto Heinrich Tornesi war Mitglied im Oberbergdepartement, und nur mit ihm “dem eizig Tätigen”,arbeitete von Humboldt zusammen, nützte seine Kenntnisse, fuhr mit ihm in die Bergebiete und besprach mit ihm seine Arbeit. So gestaltete Tornesi u.a. die von Humboldt vorgeschlagene Ausleihe älterer Akten über die Fürstenzeche an das Bergamt Goldkronach. Letzlich war Humboldt von der  menschlichen Güte Tornesi beeindruckt. Während seiner Aufenthalte in Bayreuth wohnte von Humboldt im Hause Tornesi in Sankt-Georgen.

Bei ihrer “Pfingstreise von 1793” kamen Ludwig Tiek und Wilhelm Heinrich Wackenroder auch nach Bayreuth und besuchten Tornesi, der ihnen Empfehlungsschreiben für Besuche mitgab. Tiek nennt ihn einen “sehr feinen und gebildeten Mann” und Wackenroder einen “äußerst gebildeten, feinen, geschickten, gefälligen und einnehmenden Mann”

Als Alexander von Humboldt seinen Abschied vom Staatsdienst nahm, wurde Tornesi sein Nachvolger als Oberbergrat und im Jahre 1798 der 1. Kammerdirektor zu Bayreuth.

“Johann Georg Dürrschmidt, der Rechte Beflissenen zu Erlangen” aus Goldmühl widmete, neben Herrn M. Johann Kapp, ehrfurchtsvoll Otto Heinrich Tornesi sein im Jahre 1800 erschienenes Buch “Beschreibung des Königlich Preußischen, im Fürstentum Baireuth liegenden Kirchspieles Goldkronach .....”;

“Dem hochwohlgeborenen
Herrn
Otto Heinrich Tornesi
ersten königlich Preußischen Kammerdirektor zu Baireuth
und Mitgliede der naturforschenden Gesellschaft in Baireuth
und Mitglied der naturforschenden Gesellschaft in Berlin

Otto Heinrich Tornesi verstarb am 5. Mai 1814 in Bayreuth-Sankt Georgen.

 

Quellen:
Heimatbote der “Fränkischen Presse” Nr. 7 1965
Erlangener Bausteine zur Fränkischen Heimatforschung
Jugendbriefe A,v.Humboldt 1787-1797.
Die Pfingstreise von 1793 Tiek u. Wackenroder
Dürrschmidt: Beschreibung--des Kirchspiels
Pfarramtsarchiv Goldkronach K 3, 1748, Nr 31.
Staatsarchiv Bamberg, L34, Goldkronach Nr 3 fol 94

 

Johann Wilhelm Kretschmann (1702-1758)Quelle Dr.B.Frobel

Der Apothekerssohn wuchs in Hof auf dem Gut Stelzenhof auf; dieses finden wir heute noch versteckt zwischen Frankenpost und Gefängnis und war ja auch noch bis vor einigen Jahrzehnten eine Oase in der Natur. So begann er schon als Junge zu sammeln, ging dann auf das Hofer Gymnasium, studierte nach dem frühen Tod seines Vaters in Leipzig Pharmazie und dann in Erfurt Medizin. Er praktizierte als Arzt in Hof, wurde  1729 schon Bezirksarzt der Landeshauptmannschaft und schließlich Ratsherr und Bürgermeister von Hof. Kretschmann hatte inzwischen schon eine große Sammlung, hauptsächlich von Erzmineralien, kannte auch alle alten Bergwerke und was darüber geschrieben worden war. Auf Grund dieser überragenden Kenntnisse holte ihn Markgraf Friedrich 1737 als Hochfürstlich-Brandenburgischen Bergrat nach Bayreuth; er sollte das Bergwesen wieder neu beleben. Seine Vorschläge waren sehr vernünftig, wurden aber von den Bayreuther Beamten oft hintertrieben und nicht an den Markgrafen weitergeleitet. So lagen große Bestellungen auf den berühmten Marmor unserer Gegend vor. Kretschmann wollte zum Schneiden und Schleifen eine große, mit Wasserkraft der Saale  betriebene Fabrik bauen - die viel kleinere Marmormühle in Naila wurde erst zwanzig Jahre später gegründet. Die Marmorblöcke wurden aber weiterhin mit Ochsenkarren zum Zuchthaus in Bayreuth geschafft, dort gesägt und mit der Hand geschliffen. Es blieb bei dieser Monopolstellung. So resignierte Kretschmann 1740, sicher nicht aus Gesundheitsgründen, wie er angab, sondern aus verärgerung. In den folgenden beiden Jahren vollbrachte er aber eine für uns heute noch wichtige Großtat; Er schrieb z.T. selbst alles zusammen, was er aus den alten Schriften und eigener Kenntnis wußte, es wurden 32040 (!) Seiten in Oktavformat, in drei Schweinslederbänden zusammengefaßt. Die “Berg Historia Brandenburg Bayreuth 1741” als Standartwerk über alles, was bis 1741 in unserer Gegend von Mineralien und Bergbau bekannt war, steht  auch heute noch im Staatsarchiv Bamberg. Manch Heimatforscher oder Lehramtskandidat hat  daraus zitiert. Aber das Werk ist zu umfangreich, viele können auch die alte Schrift nicht mehr lesen und der vorsichtigenNutzung waren schließlich Grenzen gesetzt. So ist es für die weitere Forschung von unschätzbarem Wert, was in den letzten zehn Jahren passierte: Der bibliophile Hofer Unternehmer Dr. Dr. Hans Vießmann ermöglichte es, daß jede Seite fotografiert, retuschiert und verkleinert auf Dünndruckpapier gedruckt 1992 in einem 9 Zentimeter dicken Werk in beschränkter Auflage herausgegeben werden konnte. Wesentliche Vorarbeiten, eine erläuternde Einführung und ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis verdanken wir Herrn Studiendirektor Mulzer in Hof. Ebenfalls vom gleichen Mäzen gesponsert und in gleichen Format wurde 1994 eine Übertagung dieses Werkes in Druckschrift und mit vorausgehenden 200 Seiten Erleuterungen, Orts-, Namens- und Bergwerksverzeichnissen herausgebracht. Diese mühevolle Aufarbeitung verdanken wir den Herren Dieter Arzberger und Helmut Heinrich, Selb, sowie Dr.  Friedrich Singer, Arzberg. So können spezielle Forschungen viel einfacher bewältigt werden. Im Staatsarchiv Bamberg befinden sich allein über  den Bergbau in Oberfranken dreißig! Meter Originalakten! Und manche von Kretschmann erwähnte Stelle findet man im Original wörtlich wieder; an anderer Stelle schreibt er nur einen Satz und die dazugehörige Originalakte ist fünf Zentimeter dick!
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Johann Paul Longolius (1717-1778) Quelle Dr. Bruno Frobel, Bamberg

Longolius wurde als Pfarrerssohn in Kesseldorf bei Dresten geboren, ging auf die Kreuzschule in Dresten, 1724 zur Universität Leipzig und lehrte dort schon vier Jahre später als Magister der Philosophie und Geschichte. Er war noch vor Goethe ein Universalgelehrter und arbeitete ab 1732 an dem 64 (!)- bändigen Zedlerschen Universallexikon mit. Die Universitätslaufbahn gab er auf, als er 1735 zum Rektor des Hofer Gymnasiums berufen wurde. Dies muß sogar unter der Regierungszeit des erstgegenannten Kretschmann als Bürgermeister geschehen sein. Trotz immer wieder verlockender Angebote blieb Longolius bis zu seinerm Lebensende 43 Jahre lehrend und forschend im damals schon 4000 Einwohner zählenden Hof. Er war ein vorbildlicher Schulmann und konnte daneben auch in den markgräflichen Archiven in Ansbach und Kulmbach in den großen “Hundsferien” forschen.

Christian Ernst Trommler (1719 - 1788) Quelle Dr. Bruno Frobel

Er war wohl der Sohn Christian Friedrich Trommler, welcher als Bergmeister aus Schneeberg in Sachsen 1717 von Bergdirektor Georg Gottftied Rücker in das Bergrevier Goldkronach geholt wurde. Von ihm stammt eine große handkolorierte Bergkarte aus dem Goldkronacher Revier. Im Nailaer Revier war zu dieser Zeit Johann Abraham Löwel Bergmeister. Christian Ernst Trommler war erst in Sachsen - Weimarischen Diensten, davor wohl noch in Norwegen, Rußland und anderen Ländern und “hat sowohl in der Grube als in der Hütte Faustarbeiten getan”. 1748 wurde er als Bergmeister - für 200 Gulden jährlich und verschiedene Deputatsleistungen - für das Bergrevier Naila eingestellt. Nach dem Tode von Johann Abraham Löwel wurde er 1766 auch Bergrat, von 1762 bis 1772 hatte er das Nailaer und das wunsiedler Bergamt zu leiten. Er war vierzig Jahre bis  zu seinem Tode “ein würdiger und in der gelehrten Welt bekannter Bergrat und Bergmeister”. “Er war unermüdlich fleißig”. Über 30 Jahre schrieb er vor allem in der “Fränkischen Sammlungen” über unsere Bergwerke. Diese nahm ihm sein Vorgesetzter, Geheimer Rat Schröder, etwas übel; “Trommler, ein trefflicher Grubenmann, der, wenn er nicht so sehr in den habenden Disputen so gerne schrieb, gute Dienste leisten würde”. Er leistete aber sicher gute Dienste, denn mit dem Bergbau ging es aufwärts, trotz der schwierigen Zeiten (Siebenjähriger Krieg) und trotz Geldnot, über die selbst das Hammergeschlecht der Löwel klagte. 1764 schlug er nach Kriegsende vor, ein neues Bergpadent zu publizieren und die Ausfuhrzölle aufzuheben; Thüringen und Sachsen waren ja schon Ausland! 1763 hatte man für 15.660 Gulden Erze ausgebracht; bei Ausgaben von 13.192 Gulden blieben 1.761 Gulden Reingewinn für die Landesherrschaft; dies bei 200 Bergbediensteten. Er verstand es aber auch mit der Bemerkung, er “habe ein vorteilhaftes Angebot aus der Kurpfalz erhalten”, seiner Bestallung als Bergrat Nachdruck zu verleihen. Er habr 70 Zechen und Hütten zu verwalten und der Bergbau ginge gut. Es herrsche auch ein Mangel an Bergleuten, “In Sachsen hat ein Obersteiger mehr als ein Bergmeister in hiesigem Lande hat” Er müsse durch Nebenverdienste dazuverdienen; er verlangte Zulagen für gute Bedienstete und die Entlassung von  weniger tauglichen Leuten. Mit dem Nailaer  Amtvogt Kayser stritt er sich wegen Aburteilung von Bergleuten durch Zuvilbeamte und nicht durch das Berggericht. So sollte man einen Bergjungen, wenn er in- oder außerhalb der Kirche Unfug gemacht hat, nicht zwei Tage ins Rathaus sperren, sondern ihn eher eine Woche mit Lohn- und Arbeitsentzug bestrafen. Mit Cantor Johann Schneider gab es Ärger; dieser meinte, es solle früh um drei Uhr zum Anläuten nicht die Kirchenglocke, sondern “für die wenigen Bergleute ihr eigenes Glöcklein auf dem Zechenhaus gebrauchet werden”. Viel Gutes hat Trommler aber auch für die Nailaer Bürger getan, wie Schmeißer schon berichtete.

Samuel Wilhelm Ötter
1720-1792

Er war Kaiserlicher Hof- und Pfalzgraf, fürstlich Brandenburg-Anbachisch- und Baireutischer Konsistorialrat, fürstlicher Hisporiograph und Pfarrer zu Markt Erlbach.
Nach Besuch der schule in seiner Heimatstadt und des Seminars in Bayreuth trat er 1736 in das Gymnasium ein und wurde 1743 in die neugegründete Universität Erlangen aufgenommen.
Sein  Lieblingsfach war Geschichte.
Arbeiten über “historische Fakten aus den Zeiten der sich bildenden Verfassung Deutschlands, über Rechte und Vorzüge deutscher Reichsfürsten, über Münzen, über Etymologien alter Namen von Familien und Ortschaften und über Entstehung und Veränderung der Wappen” zeichneten ihn aus.
Mitglied war er in der “Teutschen Gesellschaft in Göttingen, der gelehrten Gesellschaft in Duisburg, der kais. Französichen Akademie freier künste in Augsburg, der Gesellschaft freier Künste in Leipzig und der Münchner Akademie”.

Arnold

 als Exkursionsleiter im Steinbruch Schicker Bad-Berneck

10-Silberrose (1)

Eberhard Arnold überreicht einen Erinnerungkrug an
 Dr. Lehrberger von der TU München

Eberhard Arnold
29.01 1929 bis 8.11. 2002

Am 8. November 2002 verstarb im Alter von 73 Jahren völlig unerwartet Herr Dipl.- Ing. Eberhard Arnold. Wir verlieren mit ihm eines der vor allem in den Bereichen Geologie, Paläontologienund Mineralogie engangiertesten Mitglieder unserer Gesellschaft. Allerdings galt sein Interesse nicht nur den Geowissenschaften, sehr beschlagen und er konnte auch hier aus dem Vollen schöpfen.
Eberhard Arnold wurde am 29. 01. 1929 in Hirschberg (Riesengebirge, Schlesien) geboren. Im Jahre 1945, er hatte seine Schulzeit noch nicht beendet, floh er über Österreich nach Landshut/ Niederbayern. Nach einer Maurerlehre in Landshut nahm E.Arnold das Studium des Bauingeneurwesens am Polytechnikum in München auf. Nach Abschluß des Studiums war er als Bauingeneur und Bauleiter bei verschiedenen Baufirmen in Bayern tätig. Bis zur Erreichung des Ruhestandes im Jahre 1987 war Eberhard Arnold Marketingleiter Hochbau bei der Firma Markgraf in Bayreuth und wohnte seit 1973 in Goldkronach (Leisau) Aus der im Jahre 1957 geschlossenen Ehe gingen 4 Kinder hervor.
Seit seinem Studium interessierte sich E. Arnold vermehrt für Geologie und besuchte zusammen mit seiner Gattin sowie Fam. Eicken (Bayreuth) regelmäßig die Vortragsveranstaltungen des Geologen Prof. Erich Rutte (Würzburg). In den siebziger und achziger Jahren bot Prof. Rutte auch unserer Gesellschaft geologische Vorträge und Exkursionen an. Außerdem verfasste er 1981 das vielen unserer Mitglieder bekannte Werk über “Bayerns Erdgeschichte” (Ehrenwirth, München).
Darüber hinaus beschäftigte sich E. Arnold seit dem Eintritt in den Ruhestand vorrangig mit dem Universalgelehrten Alexander von Humboldt, 1989 übernahm er (bis zu seinem krankheitsbedingten Ausscheiden im Jahre 1999) den 1. Vorsitz im Museumsverein Goldkronach und organisierte zahlreiche Sonderausstellungen im dortigen Heimatmuseum. Er baute dieses Museum mit seinen Sammlungen zu einem in Fachkreisen bekannten Bergbau- und Heimatmuseum aus, dessen Bedeutung weit über den Fichtelgebirgsraum hinausragt. Das neu eingerichtete Museum soll nach seiner Fertigstellung im Jahre 2004 auch Infostelle des Naturparkes Fichtelgebirge beherbergen. E. Arnold leitete zahlreiche Exkursionen, bot Führungen an und hielt eine Reihe von Vorträgen zu dem Themen Alexander von Humboldt, Geologie und Bergbau im Raum Goldkronach. Das obige Foto aus dem Jahre 1998 (G. Eicken) zeigt den Exkursionsleiter Eberhard Arnold im Steinbruch Schicker bei Bad-Berneck. Der Verstorbene führte den Schriftverkehr des Museums, er beantwortete insbesonders die zahlreichen Anfragen Humboldt betreffend und unterhielt Kontakte mit zahlreichen Alexander von Humboldt Spezialisten, vor allem auch der Humboldtforschungsstelle in Berlin.
Eberhard Arnold war eine  große Persönlichkeit. Er war immer zurückhaltend und hatte ein frohes Fachwissen, welches er in verständlicher Weise und mit großem Geschick bei Exkursionen und Vorträgen an die Zuhörer weitergeben konnte. Er war liebenswert, unterhaltsam, immer vorwärtstreibend und stets motiviert. Bemerkenswert war sein unermüdlicher und segensreicher Einsatz für die Allgemeinheit. Die Veranstaltungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Bayreuth besuchte er regelmäßig.
Nach Erreichung des Ruhestandes setzte die Puplikationstätigkeit von E. Arnold ein.
Er verfasste mehrere äußerst fundierte Arbeiten über Alexander von Humboldt und die Geologie des raumes Goldkronach. Das enorme Engagement für die Allgemeinheit und die Publikationstätigkeit des  auch in Fachkreisen geschätzten  Humboldtkenners wurde auch öffentlich gewürdigt. So erhielt er am 26. 10. 2001 das Ehrenzeichen des Bayrischen Ministerpräsidenten und wurde Anfang 2002 mit der Silbernen Bürgermdaillie der Stadt Goldkronach ausgezeichnet
Wir werden Eberhard Arnold immer in ehrenvoller Erinnerung behalten.

 

10-Silberrose -Silberrose (2)

 

Dr. Bruno Frobel Bamberg

Zur Erinnerung an meinen Vater Oskar Frobel (1907-1989), einen Sammler unseres Vereins

 

Vor 250 jahren:

Kretschmann, Trommler und Logolius-
drei große Mineraliensammler unserer Heimat

Einige Jahrzehnte vor Goethe, dessen Mineraliensammlung wir heute noch in Weimar bewundern können,gab es in Hof und Naila bereits drei große persönlichkeiten, die im Zeitalter der Aufklärung einige Sammlungen von Mineralien, Gesteinen und Fossilien anlegten. Es war zu der zeit, wo in Bayreuth das Markgrafenpaar Friedrich und Wilhelmine alle Künste, Wissenschaften und den Bergbau besonders förderten. So war einmal:

Johann Wilhelm Kretschmann (1702-1758)

Der Apothekerssohn wuchs in Hof auf dem Gut Stelzenhof auf; dieses finden wir heute noch versteckt zwischen Frankenpost und Gefängnis und war ja auch noch bis vor einigen Jahrzehnten eine Oase in der Natur. So begann er schon als Junge zu sammeln, ging dann auf das Hofer Gymnasium, studierte nach  dem frühen Tod seines Vaters in Leipzig Pharmazie und dann in Erfurt Medizin. Er praktizierte als Arzt in Hof, wurde 1729 schon Bezirksarzt der Landeshauptmannschaft und schließlich Ratsherr und Bürgermeister von Hof.
Kretschmann hatte inzwischen schon eine große sammlung, hauptsächlich von Erzmineralien, kannte auch alle alten Bergwerke und  was darüber geschrieben worden war. Auf Grund dieser überragenden Kenntnisse holte ihn Markgraf Friedrich 1737 als Hochfürstlich-Brandenburgischen Bergrat nach Bayreuth; er sollte das Bergwesen wieder neu beleben. Seine Vorschläge waren sehr vernünftig, wurden aber von den Bayreuther Beamten oft hintertrieben und nicht an  den Markgrafen weitergeleitet. So lagen große Bestellungen auf den berühmten  Marmor unserer Gegend vor. kretschmann wollte zum Schneiden und Schleifen eine große, mit Wasserkraft der saale betriebene Fabrik bauen - die viel kleinere Marmormühle in Naila wurde erst zwanzig Jahre später gegründet. Die Marmorblöcke wurden aber weiterhin mit Ochsenkarren zum Zuchthaus in Bayreuth geschafft, dort gesägt und mit der Hand geschliffen. Es blieb bei dieser Monopolstellung. So resignierte Kretschmann 1740, sicher nicht aus Gesundheitsgründen, wie er angab, sondern aus Verärgerung. In den folgenden beiden Jahren vollbrachte er aber eine für uns heute  noch wichtige Großtat: Er schrieb z. T. selbst alles zusammen, was er aus den alten Schriften und eigener Kenntnis wußte, es wurden 3240 (!) Seiten in Oktavformat, in drei Schweinslederbänden zusammengefasst. Die “Berg Historia Brandenburg Bayreuth 1741” als Standartwerk über alles, was bis 1741 in unserer Gegend von Mineralien und Bergbau war, steht auch heute noch im Staatsarchiv Bamberg! Manch heimatforscher oder Lehramtskandidat hat daraus zitiert. Aber das Werk ist zu umfangreich, viele können auch die alte Schrift nicht mehr lesen und der vorsichtigen Nutzung waren schließlich Grenzen gesetzt. So ist es für die weitere Forschung von unschätzbarem Wert, was in den letzten zehn Jahren passierte: Der biblophile Hofer Unternehmer Dr. Dr. Hans Vießmann ermöglichte es, daß jede Seite fotografiert, restauriert und verkleinert auf Dünndruckpapier gedruckt 1992 in einem 9 Zentimeter dicken Werk in beschränkter Auflage herausgegeben werden konnte.

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